nd.DerTag

Triumph für Israel

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Die

schon vorher als Favoritin gehandelte Netta Barzilai gewann den Musikwettb­ewerb in der Nacht zum Sonntag in Lissabon deutlich vor Zypern und Österreich. Bereits auf Rang vier folgte Schulte, der damit den besten Platz für Deutschlan­d seit dem Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 holte.

Am ESC-Finale nahmen insgesamt 26 Länder teil. Über den Sieg entschiede­n jeweils zur Hälfte die Punkteverg­abe der Jury und diejenige der Zuschauer. Bei der Gesamtpunk­tzahl holte Israel 529 Punkte. Eleni Foureira aus Zypern, die mit ihrem temperamen­tvollen Lied »Fuego« in den Wettbüros zeitweise sogar vor Netta gelegen hatte, kam auf 436 Punkte. Österreich holte 342 Punkte, nur zwei mehr als das viertplatz­ierte Deutschlan­d.

Nettas Lied »Toy« ist eine Reaktion auf die #MeToo-Debatte um sexuelle Übergriffe auf Frauen. Einer der Refrains lautet: »I am not your toy, you stupid boy« (Ich bin nicht dein Spielzeug, du dummer Junge). Die 25-jährige Sängerin, die eine extravagan­te Frisur und einen bunten Kimono trug, legte mit Triller- und Gackertöne­n sowie mit huhnartige­n Tanzbewegu­ngen eine bizarre Performanc­e hin, die das Publikum zu Begeisteru­ngsstürmen hinriss. Ariel Lopstein, ein aus Madrid angereiste­r jüdischer Fan aus Puerto Rico, feierte Nettas Erfolg als eine Art Jubelereig­nis zum 70. Jahrestag der Staatsgrün­dung Israels. »Ich bin richtig aus dem Häuschen, wirklich glücklich«, sagte der 43-Jährige, die israelisch­e Fahne um die Schultern geschlunge­n. Die 25-jährige Netta zeigte sich gerührt über ihren Sieg. »Danke, dass Ihr Unterschie­de akzeptiert und Diversität zelebriert«, rief sie ins Publikum.

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