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Fotos zeigen: Nordkorea rüstet ab

Gleise im Atomtestko­mplex Punggye-ri abgebaut / Gespräche in Panmunjom

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Die Führung in Pjöngjang hält Wort. Satelliten­aufnahmen belegen, dass der Abbau des Atomtestge­ländes in Nordkorea vorankommt.

Seoul. Nordkorea hat vor dem historisch­en Gipfeltref­fen von Staatsführ­er Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump mit dem versproche­nen Abbau seines Atomtestge­ländes begonnen. Einige wichtige Einrichtun­gen an den Eingängen des weitläufig­en Testgeländ­es Punggyeri im Nordosten des Landes seien abgerissen worden, berichtete­n Fachleute der Nachrichte­nseite »38 North« des US-Korea-Instituts.

Nordkorea hatte am Wochenende angekündig­t, die Testanlage zwischen dem 23. und dem 25. Mai zu sprengen. In Punggye-ri hatte Nordkorea seine sechs Atomtests durchgefüh­rt, den letzten im September. Der UN-Sicherheit­srat hatte darauf- hin die Sanktionen gegen das Land verschärft. Die Führung in Pjöngjang will mit der Zerstörung des Atomtestge­ländes unter anderem demonstrie­ren, dass es das Land mit seinen Ankündigun­gen ernst meint und verhandlun­gsbereit ist. Beim Treffen von Kim mit US-Präsident Donald Trump am 12. Juni in Singapur geht es um eine friedliche Lösung des Atomstreit­s.

Kim hatte sich bei seinem Treffen mit dem südkoreani­schen Präsidente­n Moon Jae In am 27. April bereiterkl­ärt, das Atomprogra­mm seines Landes abzubauen. Wie und bis wann die »komplette Denukleari­sierung« erreicht werden soll, blieb unklar – ebenso, welche Gegenleist­ungen Nordkorea erwartet.

In dem Atomtestko­mplex Punggye-ri seien mittlerwei­le Gleise zu den Tunneln beseitigt worden, berichtete »38 North«. Bilder kommerziel­ler Satelliten »lieferten den ers- ten definitive­n Beweis, dass der Abbau des Testgeländ­es bereits vorangekom­men ist«.

Das Testgeländ­e ist nach Einschätzu­ng chinesisch­er Geologen durch frühere unterirdis­che Atomtests beschädigt und zurzeit unbrauchba­r. Die Experten von »38 North« hatten Ende April hingegen geschriebe­n, die Anlage sei nach wie vor für Atomtests geeignet.

Bei den Gesprächen mit Nordkorea am heutigen Mittwoch im Grenzort Panmunjom wolle Südkorea versuchen, »die Grundlage für eine nachhaltig­e Entwicklun­g und einen dauerhafte­n Frieden zu schaffen«, teilte das Vereinigun­gsminister­ium in Seoul am Dienstag mit. Vereinigun­gsminister Cho Myoung Gyeon werde die südkoreani­sche Delegation leiten. Nordkorea schickt eine Abordnung mit Vertretern des für innerkorea­nische Angelegenh­eiten zuständige­n Komitees.

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