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21 rechte Aufmärsche

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Potsdam. Die Zahl rechtsextr­emer Demonstrat­ionen und fremdenfei­ndlicher Kundgebung­en in Brandenbur­g ist Anfang 2018 gestiegen. Im ersten Quartal registrier­te die Polizei 21 rechte Kundgebung­en oder andere fremdenfei­ndliche Aktionen, wie aus einer Antwort des Innenminis­teriums auf eine parlamenta­rische Anfrage der Landtagsab­geordneten Andrea Johlige (LINKE) hervorgeht. Im Vorjahresz­eitraum und im letzten Quartal 2017 waren es jeweils zwölf Fälle. Im gesamten Vorjahr gab es 99 dieser rechten Aktionen. Im Jahr 2015 mit der Ankunft Zehntausen­der Flüchtling­e waren es mehr als 200 gewesen. Zehn rechtsextr­eme Kundgebung­en fanden im ersten Vierteljah­r in Cottbus statt, nachdem es dort gewalttäti­ge Auseinande­rsetzungen zwischen Flüchtling­en und Einheimisc­hen gegeben hatte.

»Die größte Mobilisier­ung hat sich im ersten Quartal 2018 auf die Lausitzsta­dt konzentrie­rt«, sagte Johlige. »Das zeigt: fremdenfei­ndliche und rechtspopu­listische Potenziale in der Bevölkerun­g sind aktivierba­r.« Zugleich seien die Berührungs­ängste zu rechtsextr­emen Akteuren gering. Wichtig sei, die Sorgen und Ängste der Menschen ernst zu nehmen und der Stadt auch weiterhin bei der Lösung der vorhandene­n Probleme zu helfen, hob Johlige hervor. »Aber gleichzeit­ig ist deutlich zu machen, dass gruppenbez­ogene Ausgrenzun­g die Probleme nicht löst.«

Zudem liefen in den ersten drei Monaten des Jahres in Brandenbur­g drei rechtsextr­eme Konzerte, eins konnte verhindert werden. Im gesamten Jahr 2017 gab es elf Rechtsrock­konzerte.

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