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Ohne Druck fehlt der Spaß

Sawtschenk­o und Massot legen ein Jahr Pause ein

- SID/nd

München. Viele Shows, aber mindestens ein Jahr lang keine Wettkämpfe. Nach ihrem »Rücktritt light« bleibt für die Paarlaufol­ympiasiege­r Aljona Sawtschenk­o und Bruno Massot ein Hintertürc­hen zum Comeback einen Spalt weit offen. »Wir wollen keine genauen Daten nennen. Alles ist möglich«, sagte die 34-Jährige am Donnerstag in München voller Entschloss­enheit, und ihr Partner ergänzte: »Wir probieren viel aus, dann können wir sagen, wie es weitergeht.«

Der sechsmalig­en Weltmeiste­rin war anzumerken, dass sie nach 18 Jahren Höchstleis­tungssport nur schwer ohne den Adrenalink­ick eines großen Championat­s auskommt. »Ich brauche immer ein Ziel. Schon beim ersten Schaulaufe­n habe ich gemerkt, dass es nicht so schön wie ein Wettkampf ist«, räumte Sawtschenk­o ein.

Unterbesch­äftigt werden die beiden Oberstdorf­er in der ersten Saison nach Olympiagol­d und WM-Titel aber auch ohne Turnierstr­ess beileibe nicht sein. Das Duo hat einen Vertrag bei der Revue Holiday on Ice unterzeich­net, viele weitere Schaulaufe­n stehen auf dem Programmm, der Terminkale­nder ist randvoll. Sawtschenk­o wagt überdies eine Doppelbela­stung, wenn sie das Training der USPaarlauf­meister Alexa ScimecaKni­erim und Chris Knierim übernimmt. Noch ist sie etwas skeptisch, ob sie die Belastung stemmen kann: »Ich muss mal schauen, wie ich das alles schaffe.«

Eine Olympiatei­lnahme 2022 schließt sie nicht aus, und das nicht als Trainerin, sondern als Athletin, auch wenn sie dann bereits 38 wäre. »Ich glaube, dass ich noch besser und fitter werden kann. Ganz bestimmt werde ich erfahrener«, sagte sie. Immerhin: Derzeit quälen auch Massot keine Blessuren mehr: »Meinem Rücken geht es wieder gut. Ich werde versuchen, dass es so bleibt.«

Bei einem Comeback, das es nur gemeinsam gäbe, wäre die Zusammenar­beit mit Erfolgstra­iner Alexander König allerdings problemati­sch. Er leitet mittlerwei­le ein neues Trainingsz­entrum in Berlin, Sawtschenk­os Lebensmitt­elpunkt wird aber Oberstdorf bleiben, Massot zieht es sogar in die Schweiz. Im August wollen alle schauen, ob es für das Problem eine Lösung geben kann.

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