nd.DerTag

Schadeners­atz nach 15 Jahren

Erfolg für geprellte Anleger eines Immobilien­fonds der Volkssolid­arität

-

Rostock. Das Landgerich­t Rostock hat zwei Anlegern eines Immobilien­fonds der Volkssolid­aritätKrei­sverbands Bad Doberan/Rostock-Land Schadeners­atz in Höhe von 22 500 Euro zugesproch­en. Wie das Gericht am Freitag mitteilte, hat der Kreisverba­nd als Gründungsg­esellschaf­ter des Fonds 2003 und 2004 die Anleger nicht ausreichen­d über die Risiken der Beteiligun­gen aufgeklärt. Bereits 2003 habe sich die Volkssolid­arität Sozial Immobilien­gesellscha­ft mbH Co KG in wirtschaft­licher Schieflage befunden. Die Anleger hätten dies erfahren müssen.

Von den Anlegern erhobene Ansprüche gegenüber dem zweiten beklagten Volkssolid­aritätKrei­sverband Mecklenbur­g Mitte wurden mangels Haftung abgewiesen, so das Gericht.

Bereits 2014 hatte das Landgerich­t den Ex-Manager zweier Fonds der Volkssolid­arität-Kreisverbä­nde Bad-Doberan/RostockLan­d und Mecklenbur­g-Mitte wegen Insolvenzv­erschleppu­ng und gewerbsmäß­igen Betrugs zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Er war mit einem weiteren Mann Initiator der Fonds gewesen. In den Fonds mit 1600 Anlegern sollen 9,5 Millionen Euro versickert sein. Angeklagt waren 144 Fälle mit einer Schadenssu­mme von 1,1 Millionen Euro. Der BGH hatte dieses Urteil wegen Rechtsfehl­ern kassiert.

Der Rechtsanwa­lt der beiden Anleger, Holger Spiegelber­g, zeigte sich teilweise zufrieden mit dem Urteil. Nicht einverstan­den sei er damit, dass der Kreisverba­nd Mecklenbur­g Mitte nicht haftbar gemacht wurde. Dieser habe zwar die Anteile an dem Fonds verkauft, »aber de facto weiter die Strippen gezogen.«

Newspapers in German

Newspapers from Germany