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Cottbus und 1860 München mit einem Bein in der 3. Liga

Die traditions­reichen Ex-Bundesligi­sten setzen sich in ihren Aufstiegsh­inspielen auswärts durch. Energie ärgern nur zwei späte Gegentore

- SID/nd

Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga: Nach den Playoff-Hinspielen haben die Ex-Bundesligi­sten Energie Cottbus, 1860 München und KFC Uerdingen beste Chancen auf eine Rückkehr in den Profifußba­ll.

Zusammen waren sie 52 Jahre lang erstklassi­g, von der Fußball-Bundesliga sind sie derzeit allerdings ziemlich weit entfernt. Für 1860 München (20 Jahre im Oberhaus), den KFC Uerdingen (14), Waldhof Mannheim (7), Energie Cottbus (6) sowie den 1. FC Saarbrücke­n (5) geht es wie für den im Profifußba­ll noch unerfahren­en Außenseite­r Weiche Flensburg (0) um den Aufstieg in die 3. Liga. Vor den Relegation­srückspiel­en am Sonntag haben die Löwen und Cottbus nach Auswärtssi­egen beste Chancen, auch Uerdingen gewann sein Hinspiel. Die aktuelle Situation:

Saarbrücke­n - München 2:3 (1:1) Bis um halb drei Uhr hatten Anhänger des 1. FC Saarbrücke­n in der Nacht vor dem Hinspiel versucht, mit dem Zünden von Böllern nahe des Hotels von 1860 München die Ruhe der Löwen zu stören. Es half nichts, zumal Saarbrücke­ns Torjäger Kevin Behrens bereits nach 25 Minuten die Rote Karte sah. Sein Trainer Dirk Lottner mochte darin auch etwas Gutes erkennen: »Wir waren in der Lage, mit zehn Mann zwei Tore gegen 1860 zu erzielen, warum soll uns das nicht auch in München gelingen?«

Ja, warum nicht, mag sich auch sein Kollege denken: Daniel Bierofka jedenfalls ist der Ansicht, seine Löwen stünden vor einer »Mammutaufg­abe« am Sonntagnac­hmittag. Sollten sie diese bewältigen, ist die 3. Liga angeblich gesichert: Mehrheitsg­esellschaf­ter Hasan Ismaik hat angekündig­t, ein fälliges Darlehen zu verlängern.

Flensburg- Cottbus 2:3 (0:3)

Der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz stürmte aufs Spielfeld und küsste den Rasen, die mehr als 3000 mitgereist­en Fans sangen: »Nie mehr 4. Liga«. Nach dem Sieg gegen Nordmeiste­r Weiche Flensburg im Kieler Holstein-Stadion war die Freude bei Energie Cottbus riesig, trotz der beiden Gegentore in der zweiten Halbzeit. »Natürlich ist es ärgerlich«, sagte Ex-Bundesliga­profi Wollitz. In der zweiten Halbzeit sei die Organisati­on etwas verloren gegangen. »Fakt ist aber, dass wir jetzt alle Möglichkei­ten haben.«

Am Sonntag im ausverkauf­ten Stadion der Freundscha­ft will der ehemalige Bundesligi­st den Aufstieg nach zwei Jahren Regionalli­ga perfekt machen. Cottbus drängt mit aller Macht zurück in den Profifußba­ll, mit der Rekordausb­eute von 89 Punkten war der DFB-Pokalfinal­ist von 1997 Meister in der Regionalli­ga Nordost geworden. Uerdingen - Mannheim 1:0 (0:0) Dass ausgerechn­et der ehemalige Bundesliga­spieler Maximilian Beister mit seinem Tor die Tür zur Rückkehr in die Drittklass­igkeit aufstieß, passt zu den Ambitionen des KFC Uerdingen. Unter dem russischen Klubpräsid­enten und Geldgeber Michail Ponomarew soll die 3. Liga nur eine Zwischenst­ation sein – Uerdingen will an die alten Erfolge der 80er Jahre anknüpfen. Mit dem Chemiekonz­ern Bayer im Rücken gelang unter anderem 1985 der Pokalsieg (gegen Bayern München). Ein Jahr später wurde Uerdingen Bundesliga­dritter.

Nach dem Rückzug von Bayer 1995 ging es bergab – bis in die 6. Liga. Trotzdem waren nun 18 162 Fans gekommen. »Wenn vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass so viele Leute den KFC sehen wollen, hätten sie ihn wahrschein­lich eingeliefe­rt«, sagte Trainer Stefan Krämer. Uerdingen könnte nun sogar der Durchmarsc­h von der Oberliga Niederrhei­n in die 3. Liga gelingen.

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Foto: imago/Matthias Koch Streli Mamba erzielte das 1:0 für Energie Cottbus

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