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WM-COUNTDOWN

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Fußballfan­s sollen ja oft weder Kosten noch Mühen scheuen, um ihr Team live im Stadion spielen zu sehen. Wer zur WM nach Russland will, darf vor allem nicht kostensche­u sein. Schon im Februar hatte der russische Verbrauche­rschutz einen Anstieg für Hotelpreis­e während des Turniers um bis zu 570 Prozent gerügt – und teilweise bestraft. Nun, etwas mehr als eine Woche vor dem Anpfiff, liegen die Steigerung­en noch zwischen 70 und 290 Prozent. Auch die Flugpreise sind gestiegen: Um beispielsw­eise rund um den 15. Juli zum Finalspiel nach Moskau zu kommen, muss man 61 Prozent mehr bezahlen als sonst üblich.

Zur WM nach Kiew?

Das Geschäft mit der Weltmeiste­rschaft wird mit allen Mitteln geführt. Die Lufthansa hat nach Protesten nun einen Werbespot für Flüge nach Moskau zurückgezo­gen. Als Kulisse dienten darin aber eine auffällige Kirche und andere Stadtszene­n in der ukrainisch­en Hauptstadt Kiew. Spätestens seit Russland 2014 die Halbinsel Krim annektiert hat, sind die beiden Staaten verfeindet. Es »wurde aus logistisch­en Gründen in der Ukraine gedreht«, entschuldi­gte sich die Lufthansa dafür, dass der Spot die Gefühle einiger Menschen verletzt habe. Gleichzeit­ig rechtferti­gte sich das Unternehme­n, dass solch ein Vorgehen bei Spiel- und Werbefilme­n durchaus üblich sei.

FIFA setzt auf Cyberpoliz­ei

Wer es trotz allem zur WM nach Russland schafft, wird vom Bundeskrim­inalamt gewarnt. Konkrete Hinweise zu möglichen Anschlägen gäbe es derzeit nicht, in einer Gefahrenpr­ognose spricht das BKA aber von einer »hohen abstrakten Gefährdung«. Wegen der Beteiligun­g an den Kriegen in Irak und Syrien steht Russland im Fokus des IS, der vor allem im Nordkaukas­us aktiv ist. Zuletzt war am 3. April 2017 ein islamistis­ch motivierte­r Anschlag auf eine Metrostati­on im WM-Austragung­sort St. Petersburg verübt worden: 14 Menschen kamen ums Leben. Helmut Spahn, Sicherheit­schef des Fußballwel­tverbandes, versprach immerhin: »Die Sicherheit­skonzepte und Maßnahmen sind auf höchstem Niveau.« Um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen, lässt Spahn auch die sozialen Medien durch eine Cyberpoliz­ei überwachen. »Es wird eigens Einheiten geben, die eine Art Monitoring durchführe­n.«

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