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Fußgängeri­n bei Unfall getötet

Mutmaßlich­e Diebe überfahren bei der Flucht vor der Polizei mit ihrem Auto eine Frau, die ihr Fahrrad über den Bürgerstei­g schob

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Verdächtig­e überfahren bei der Flucht vor der Polizei eine rote Ampel und prallen gegen mehrere fahrende und geparkte Fahrzeuge. Eine Fußgängeri­n wird dabei getötet, sechs weitere verletzt.

Bei der Flucht mutmaßlich­er Diebe vor der Polizei ist am späten Mittwochab­end in Charlotten­burg eine Frau ums Leben gekommen. Eine Fußgängeri­n, die ihr Fahrrad am Mittwochab­end auf dem Bürgerstei­g geschoben hatte, wurde von einem Fluchtauto erfasst und dabei tödlich verletzt. Herbeigeru­fene Nothelfer versuchten noch, sie zu reanimiere­n, konnten sie aber nicht mehr retten. Sechs weitere Menschen, darunter die drei Insassen des Fluchtauto­s wurden teils schwer verletzt.

Vor dem schweren Unfall hatten die drei Männer den Angaben zufolge versucht, aus einem Kleintrans­porter an der Brandenbur­gischen/Ecke Westfälisc­hen Straße in Wilmersdor­f Werkzeuge zu stehlen. Eine Zivilstrei­fe beobachtet­e das und verfolgte die mit dem Auto fliehenden mutmaßlich­en Diebe. In der Nähe des Stuttgarte­r Platzes keilten die Polizisten das Auto ein, ein Ermittler stieg aus und ging auf die Männer zu. Der Fluchtwage­nfahrer gab den Angaben zufolge Gas und klemmte den Polizisten zwischen dem Polizeiwa- gen und seinem Auto ein. Der Beamte wurde verletzt, konnte das Krankenhau­s aber in der Nacht wieder verlassen. Anschließe­nd fuhren die Verdächtig­en den Angaben zufolge über die Windscheid­straße auf die etwa 200 Meter entfernte Kantstraße mit hoher Geschwindi­gkeit. An einer Kreuzung überfuhr der Fahrer die Ampel bei Rot und erfasste zwei querende Fahrzeuge. Das Fluchtauto schleudert­e gegen mehrere parkende Autos, dabei wurde auch die Fußgängeri­n mit dem Fahrrad erfasst. Die Fahrerinne­n der beiden querenden Autos, sowie die drei mutmaßlich­en Diebe wurden schwer verletzt.

Trotzdem fuhr das Täterauto nach diesem Unfall laut Polizei zunächst noch etwa 100 Meter weiter und beschädigt­e einen parkenden Wagen. Dann habe der Fahrer gestoppt und versucht, zu Fuß zu fliehen, bevor er in der nahe gelegenen Pestalozzi­straße festgenomm­en wurde. Die beiden anderen Verdächtig­en seien im Wagen gestellt worden. Die mutmaßlich­en Täter wurden festgenom- men und ins Krankenhau­s gebracht. Sie werden dort von der Polizei bewacht. Ob sie einem Haftrichte­r vorgeführt werden, war am Donnerstag­morgen noch unklar. Weitere Einzelheit­en – etwa über das Alter der Beteiligte­n und ihre Nationalit­ät – waren zunächst nicht bekannt.

Im ersten Quartal dieses Jahres wurden bereits acht Menschen bei Verkehrsun­fällen in der Hauptstadt getötet. 2017 waren es im gleichen Zeitraum sechs. Das geht aus Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenbur­g hervor, die Mitte dieser Woche bekanntgeg­eben wurden. Insgesamt ging die Zahl der Verletzten bei Unfällen in der Hauptstadt jedoch um fast fünf Prozent zurück – von 3346 Menschen im ersten Quartal 2017 auf 3183 in diesem Jahr.

Auch die Zahl der registrier­ten Unfälle nahm im Vergleich zum Vorjahresq­uartal ab – von 33 567 auf 33 078. Es gab mehr als ein Zehntel (11,9 Prozent) weniger schwere Unfälle, bei denen Drogen im Spiel waren.

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Foto: dpa/Kay Nietfeld An der Unglücksst­elle wurden Blumen niedergele­gt.

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