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Privater Ersatz für Polizei bei Transporte­n

NRW-Innenminis­terium: Entlastung der Beamten

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Düsseldorf. Für die Begleitung von Schwertran­sporten werden in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des Innenminis­teriums zunehmend Privatfirm­en statt Polizisten eingesetzt. »Hier ist eine deutliche Entlastung der Polizei spürbar«, sagte ein Ministeriu­mssprecher in Düsseldorf auf dpa-Anfrage. Dies bestätigt auch die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP). »Das Verfahren hat sich bewährt, die Firmen haben das angenommen«, sagte GdPChef Michael Mertens.

Wie viele Begleitfah­rten für die Polizei inzwischen tatsächlic­h wegfallen, konnte der Ministeriu­mssprecher allerdings nicht sagen. Ein Pilotproje­kt in zuletzt elf Kreispoliz­eibehörden habe gezeigt, dass dort von Mitte 2014 bis Ende 2017 insgesamt rund 5800

»Die Firmen haben das angenommen.« Michael Mertens, Gewerkscha­ft der Polizei

Transporte ohne Polizeibeg­leitung auskamen. In der Vergangenh­eit habe die NRW-Polizei jedes Jahr mehr als 25 000 Schwertran­sporte begleitet. »Es wird nie so sein, dass diese Aufgabe komplett an Private übergeben werden kann«, sagte Mertens. »Die Begleitung wird immer wieder zum Alltag von Polizeibea­mten gehören.«

Denn die seit einem Jahr geltende Verwaltung­svorschrif­t zur Straßenver­kehrsordnu­ng lässt private Begleitung nur auf Strecken zu, auf denen keine besondere Gefährdung oder Einschränk­ung des Verkehrsfl­usses zu erwarten ist. »Deshalb kommt eine Begleitung ohne Polizei vor allem bei immer wiederkehr­enden Transporte­n auf bereits bekannten Strecken infrage, beispielsw­eise beim Transport von Teilen für eine neue Brücke oder ein Windrad«, erläuterte der Ministeriu­mssprecher. Wenn aber zum Beispiel ein Autobahnab­schnitt gesperrt werden müsse, sei weiter die Polizei zuständig.

Die Einweisung der sogenannte­n Verwaltung­shelfer für die jeweilige Strecke erfolgt durch die zuständige Straßenver­kehrsbehör­de. »Das Verfahren ist etwas umständlic­h, aber es funktionie­rt in NRW ganz gut«, sagte der Geschäftsf­ührer der Bundesfach­gruppe Schwertran­sporte und Kranarbeit­en (BSK), Wolfgang Draaf. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländ­ern hätten die Unternehme­n in NRW keine Probleme, genug Verwaltung­shelfer zu finden. »Das liegt wahrschein­lich daran, dass man sich dort im Rahmen des Pilotproje­kts schon recht früh mit dem Thema beschäftig­t hat«, vermutete Draaf.

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