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Die falschen Fragen gestellt

- Martin Kröger über den Antrag für einen BER-Ausschuss Foto: nd/Camay Sungu

Das schärfste Schwert der Opposition wollten CDU und FDP beim Thema BER zücken. So wird gemeinhin die Einsetzung eines Untersuchu­ngsausschu­sses gesehen. Ein Gremium wie ein Tribunal, dass Zeugen vorladen und auch unter Eid vernehmen darf. Was die beiden Opposition­sfraktione­n bislang vorgelegt haben, entspricht aber weniger einem Schwert, sondern mehr einer aufgeblase­nen Gummibanan­e.

Denn viele der Fragen, die im vergangene­n März vom damals noch amtierende­n CDU-Fraktionsc­hef Florian Graf und dem selbst ernannten »Tegel«-Retter Sebastian Czaja (FDP) vorgestell­t wurden, halten einer juristisch­en Prüfung nicht stand. Dass die beiden bürgerlich­en Opposition­sparteien, von denen zumindest die CDU langjährig­e Senatserfa­hrung in Berlin besitzt, offenbar nicht in der Lage ist, einen korrekten Untersuchu­ngsauftrag zu formuliere­n, ist blamabel. Ist doch gemeinhin bekannt, dass sich Untersuchu­ngsausschü­sse nur mit Zusammenhä­ngen aus der Vergangenh­eit beschäftig­en dürfen und eben nicht mit aktuellen Vorgängen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Opposition mit der Schmach umgehen wird. Fakt ist: Aufklärung und parlamenta­rischer Druck ist beim Thema BER dringend geboten. Vielleicht können sich die Parteien im Abgeordnet­enhaus ja zur Einsetzung eines Sonderauss­chusses wie in Brandenbur­g durchringe­n. Das würde auch das Dilemma mit der Vergangenh­eit und dem Aktuellen aufheben: Ein Sonderauss­chuss kann jederzeit auf aktuelle Probleme reagieren, und von denen gibt es ja am BER bekanntlic­h genug.

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