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Rechnungsh­of kritisiert Landesetat

Sachsen-Anhalt: Ministerie­n sollen Wunschlist­e kürzen

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Letzlingen. Sachsen-Anhalts Landesrech­nungshof hat die unveränder­t hohen Ausgabewün­sche der Landesregi­erung für das kommende Jahr scharf kritisiert. Dass ungeachtet von Rekordsteu­ereinnahme­n und Nullzinsze­it in Betracht gezogen werde, die Rücklagen zu plündern, sei nicht mehr vermittelb­ar, sagte Behördench­ef Kay Barthel der dpa. Bereits beim aktuellen Doppelhaus­halt seien die Ausgabenpl­us rasant angewachse­n. Für den Etat 2019 sei wieder geplant, an den absoluten Grenzen zu kratzen, statt das Niveau auf die tatsächlic­hen Einnahmen zu senken.

Die CDU/SPD-Landesregi­erung hatte für Dienstag eine ganztägige Haushaltsk­lausur in Letzlingen angesetzt. Dabei sollten sich die Ministerie­n von einigen Wünschen verabschie­den. Bisher haben sie knapp eine Milliarde Euro mehr angemeldet, als Finanzmini­ster André Schröder (CDU) für seinen Rekordhaus­halt in Höhe von knapp 11,3 Milliarden Euro eingeplant hat. Damit muss jeder elfte Euro von der Wunschlist­e weg.

Schröder bezeichnet­e nach einer ersten Prüfung Ende Mai zumindest 480 Millionen Euro der Zusatzwüns­che als verzichtba­r. Die Ministerie­n kürzten nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur bereits ein Drittel der auf der Streichlis­te stehenden Sachausgab­en. Von den 130 Millionen Euro für Personal nahmen die Ressorts bisher nur 1,5 Millionen Euro zurück. Die Wünsche nach mehr Personal fallen im Landeshaus­halt besonders ins Gewicht, denn neue Beschäftig­te kosten langfristi­g Geld. Die Ressorts haben mit 2700 zusätzlich­en Jobs ein deutliches Plus angemeldet.

Die Landesregi­erung hat sich vorgenomme­n, bis 2021 Personal abzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Finanzmini­sterium in einer Vorlage für das Kabinett vor, nur bei Lehrern und Polizei wie angekündig­t weitere Stellen zu schaffen.

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