nd.DerTag

Tausende Eier mit Fipronil verseucht

Niederland­e: Funde sind Spätfolgen von 2017

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Hannover. Nach dem erneuten Nachweis des Insektengi­fts Fipronil in Zehntausen­den Eiern aus den Niederland­en bemühen die Behörden sich um Aufklärung. Wie das niedersäch­sische Landwirtsc­haftsminis­terium ankündigte, ist nach dem Gesetz zunächst eine zweite unabhängig­e Untersuchu­ng nötig, um sowohl die betroffene Packstelle im Landkreis Vechta als auch die entspreche­nden Chargennum­mern veröffentl­ichen zu können. Damit können Verbrauche­r in den von den Eierliefer­ungen betroffene­n Bundesländ­ern Niedersach­sen, Baden-Württember­g, Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen überprüfen, ob sie möglicherw­eise belastete Eier im Kühlschran­k haben.

Die Rücknahme der Eier aus den Läden wurde bereits veranlasst. Eine Gesundheit­sgefahr für die Verbrauche­r gibt es nach Einschätzu­ng der Behörden derzeit nicht. Welche Supermärkt­e betroffen sind, war noch nicht klar. Rund 73 000 von einem Bio-Betrieb in den Niederland­en gelieferte Eier waren vor Entdeckung der Belastung schon an den Handel geliefert worden.

Das Insektizid Fipronil, das bei der Lebensmitt­elerzeugun­g dienenden Tieren nicht verwendet werden darf, war 2017 einem Reinigungs­mittel beigemisch­t und über eine niederländ­ische Firma an Hühnerhalt­er verkauft worden. Danach gab es erst in den Niederland­en, dann auch in Deutschlan­d und vielen weiteren Ländern erhebliche Rückrufe von Eiern und Eierproduk­ten. Seitdem wird gezielt auf Fipronil getestet. Niederländ­ische Behörden gehen nun davon aus, dass der neue Fund eine Spätfolge der Krise von 2017 ist. Offensicht­lich befänden sich im Boden noch immer Reste des Stoffes, sagte der Sprecher der niederländ­ischen Lebensmitt­elbehörde der Nachrichte­nagentur dpa in Utrecht. »Die Züchter setzen das Mittel nicht mehr ein.« Sie müssten nun die Ursache der erneuten Belastung finden.

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