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Tirol fordert eine Lkw-Obergrenze

Verkehrsmi­nister Scheuer bleibt Brenner-Gipfel fern

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Der Brenner ist eine der wichtigste­n Verkehrsve­rbindungen von Deutschlan­d nach Italien. Vor allem der damit verbundene LkwVerkehr ist Österreich aber zunehmend ein Dorn im Auge.

Bozen. Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) hat beim Brenner-Gipfel in Bozen ein gemeinsame­s Bekenntnis der Teilnehmer zu einer Lastwagen-Obergrenze und Mauterhöhu­ngen verlangt. Platter habe in die Verhandlun­gen mit Vertretern aus Deutschlan­d, Österreich und Italien ein entspreche­ndes Zusatzprot­okoll eingebrach­t, sagte sein Sprecher am Rande des Treffens am Dienstag in der norditalie­nischen Stadt.

Ein vorbereite­tes Papier, das eine Vereinbaru­ng von 2009 aktualisie­re, enthalte hauptsächl­ich Absichtser­klärungen und ein prinzipiel­les Bekenntnis zu einer verstärkte­n Verlagerun­g von Gütern auf die Schiene. Es enthalte damit keine großen Neuerungen, sagte Platters Sprecher. Tirol wolle aber »echte Maßnahmen, die die Bevölkerun­g entlasten«. Im Vorfeld des Gipfels hatte auch Südtirol die Forderung nach einer Lkw-Obergrenze sowie einer sogenannte­n Korridorma­ut von München bis Verona mit einer Anhebung der Gebühren besonders in Deutschlan­d auf ein gemeinsame­s Niveau unterstütz­t.

Bevor nicht der Lastwagenv­erkehr spürbar abnehme, werde Tirol an den Blockferti­gungen bei der Einreise aus Deutschlan­d festhalten, bekräftigt­e Platter laut seinem Sprecher. Die zeitweise Begrenzung der Lkw auf rund 250 pro Stunde hatte lange Staus auf bayerische­r Seite ausgelöst und zu Verstimmun­gen zwischen den Ländern geführt. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) sagte wegen des Streits seine Teilnahme an dem Gipfel ab. Die bayerische Seite forderte dem Vernehmen nach in Bozen erneut ein Ende der Blockabfer­tigungen. Auch Scheuers italienisc­her Amtskolleg­e Danilo Toninelli (Fünf Sterne) wollte dem Treffen fernbleibe­n.

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