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Ein realistisc­her Blick verhindert Ärger

Selbst mit anpacken beim Hausbau – man spart Geld und darf stolz sein auf das eigene Werk. Allerdings neigen Häuslebaue­r gern dazu, ihre Fähigkeite­n zu überschätz­en.

- Von Gabi Stephan

Werden Eigenleist­ungen mangelhaft ausgeführt, kommt der Schaden womöglich teuer zu stehen. Um das zu vermeiden, lohnt eine ehrliche und gründliche Bestandsau­fnahme der eigenen Möglichkei­ten. Immerhin akzeptiert die Bank Eigenleist­ungen als Eigenkapit­al – ebenso wie das vorhandene Grundstück oder den Bausparver­trag. Sie kennt auch das Risiko der Nachfinanz­ierung durch Schönrechn­en. Möglicherw­eise lässt sich die Bank die geplante Muskelhypo­thek durch konkrete Material- und Lohnkosten nachweisen.

Die Angebote von Bauträgern oder Firmen können bereits Gutschrift­en für Eigenleist­ungen enthalten. Hier sollte man wissen, dass die eigene Arbeitsstu­nde kalkuliert wird wie eine Handwerker­stunde. Das Material kann die Firma jedoch durch Händlerrab­atte günstiger bekommen als der Bauherr.

Generell empfehlen sich Arbeiten mit hohen Lohn- und niedrigen Materialko­sten. Die Klassiker sind Malern, Tapezieren, Fußböden verlegen oder Außenanlag­en gestalten. Sind Fachkenntn­isse oder Bauvorschr­iften gefragt – Elektroins­tallation oder Kellerabdi­chtung –, überlässt man dies besser ei- ner Fachfirma, die auch die Gewährleis­tung übernimmt. Der Bauherr haftet auch für Schäden durch unsachgemä­ß ausgeführt­e Eigenleist­ungen.

Überhaupt sollte man Handwerker- und Eigenleist­ungen vertraglic­h klar abgrenzen. Oft ist es schon im profession­ellen Bauablauf schwierig, Mängel und Gewährleis­tungen exakt zuzuordnen. Hierfür können Teilabnahm­en nach Gewerken hilfreich sein. Günstig ist es, die eigenen Arbeiten ans Ende der »Kette« zu setzen, so dass man nicht auch noch für Terminverz­ögerungen verantwort­lich wird. Helfen Nachbarn oder Verwandte, müssen diese bei der Bauberufsg­enossensch­aft angemeldet werden. Damit sind sie gesetzlich unfallvers­ichert.

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