nd.DerTag

1001 Gärten

- Irmtraud Gutschke

Sogar die Brücken sind hier mit Moos bewachsen. Unter immergrüne­n Bäumen schreitet man über einen grünen Teppich. »Das Licht schimmert auf dem Moos, schimmert auf dem Wasser, und im Herbst setzt das Rot der Ahornbäume den ganzen See in Brand«, so lockt uns die britische Gartenexpe­rtin Sally Gregson. Ein Paradiesga­rten fürwahr. Um darin zu verweilen, muss man allerdings ziemlich weit reisen. Der Park »Saihi-ji« befindet sich in Kyoto und ist einer der ältesten erhaltenen Gärten Japans. Im 8. Jahrhunder­t soll er von dem Priester Gyoki gegründet worden sein. Im 16. Jahrhunder­t gestaltete der Mönch und Zengärtner Muso Kokushi ihn teilweise neu und legte unter anderem auch einen Teich an, der wie das chinesisch­e Schriftzei­chen für Herz, kokoro, geformt ist.

Rund um die Welt führt der ebenso prachtvoll­e wie informativ­e Band »1001 Gärten, die Sie gesehen haben sollten, bevor das Leben vorbei ist«. Der Titel konfrontie­rt mit einer Aufgabe, die wohl kaum zu bewältigen ist. Es haben immerhin 71 Autoren Texte beigesteue­rt. Was allein schon die britische Insel bietet, füllt fast 250 Seiten im Buch. Daneben wirkt Deutschlan­d mit 37 Seiten eher bescheiden. Legendäres wird man hier finden, wie Monets Garten in Giverny oder die Gärten der Alhambra in Granada, aber auch Geheimtipp­s und viele private Refugien, zu denen nicht jeder Zutritt hat.

Wer sich solch eine eigene blühende Insel im Alltag gestalten will, dem kommt ein weiterer dicker Band aus dem gleichen Verlag zupass: »1001 Pflanzentr­äume für Haus und Garten« von Liz Dobbs. Ob ein- oder mehrjährig­e Pflanzen, ob für draußen oder für drinnen – was immer man sucht, hier wird man fündig werden (beide Olms Verlag, je 960 S., geb., je 29,95 €).

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Foto aus dem Band: Michael S. Yamashita

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