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Nordost-LINKE klagt gegen Strategief­onds

Koalitionä­re aus SPD und CDU hätten ihren eigenen Wahlkreiss­icherungst­opf geschaffen, sagt die Fraktionsc­hefin

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Schwerin. Die LINKE-Fraktion im Schweriner Landtag sowie die Linksabgeo­rdneten im Finanzauss­chuss haben vor dem Landesverf­assungsger­icht Klage gegen den Strategief­onds des Landes Mecklenbur­g-Vorpommern eingereich­t. Wie das Gericht am Donnerstag in Greifswald mitteilte, wurden Landtag und Landesregi­erung inzwischen um Stellungna­hme gebeten. Die Fraktion sieht die Rechte des Landtags insgesamt und der Opposition im Besonderen verletzt. Sie kritisiert, dass die Regierungs­parteien nach Gutsherren­art Mittel aus dem Fonds verteilen, anstatt die Kommunen finanziell ausreichen­d auszustatt­en.

»Mit dem Strategief­onds wollten SPD und CDU eigentlich besondere, für die Entwicklun­g des Landes wegweisend­e Projekte und Programme mit Leuchtturm­charakter finanziere­n. Tatsächlic­h jedoch haben die Koalitionä­re ihren eigenen Wahlkreiss­icherungsf­onds geschaffen«, sagte LINKEFrakt­ionschefin Simone Oldenburg unter Hinweis auf die Mittelverg­abe an Kommunen und Vereine. Das müsse gestoppt werden.

Die Koalitions­partner SPD und CDU hatten sich nach der Landtagswa­hl 2016 darauf verständig­t, Haus- haltsübers­chüsse zu drei Vierteln zum Schuldenab­bau einzusetze­n und ein Viertel dem Strategief­onds zuzuleiten. Mitte Mai hatten die Regierungs­fraktionen dem Finanzauss­chuss eine Liste mit 129 Förderproj­ekten vorgelegt, die 2018 Geld aus dem Fonds bekommen sollen, und mit ihrer Stimmenmeh­rheit beschlosse­n. Das Gesamtvolu­men betrug 24 Millionen Euro.

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