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Russland feiert, dessen Gegner spielen.

Uruguay enttäuscht gegen tapfere Ägypter, gewinnt am Ende dennoch mit 1:0

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Der Favorit tat sich schwer und traf erst kurz vor Schluss. Nach dem Auftaktsie­g bleibt Uruguay ein Kandidat für das Achtelfina­le, Ägypten hofft weiter auf die Rückkehr von Mohamed Salah. José Gimenez hat den Rat seines Trainers Oscar Tabarez befolgt und Uruguay zum späten Auftaktsie­g bei der WM geführt. »Er hat gesagt, dass wir uns alle einbringen müssen. Da habe ich nach dem Freistoß ein bisschen Glück gehabt, dass ich dort stand und getroffen habe«, sagte der Abwehrspie­ler des zweimalige­n Weltmeiste­rs am Freitagnac­hmittag nach dem hart erkämpften 1:0 (0:0)-Auftaktsie­g gegen Ägypten.

Gimenez traf vor 27 015 Zuschauern in Jekaterinb­urg in der 89. Minute per Kopf und rettete den Süd- amerikaner­n den Erfolg gegen einen sehr zweikampfs­tarken Gegner, bei dem Superstar Mohamed Salah nach seiner Schulterve­rletzung aus dem Champions-League-Finale auf der Bank bleiben musste. Zwar hatten die Südamerika­ner die deutlich besseren Chancen, vor allem Angreifer Luis Suárez vom FC Barcelona scheiterte drei Mal knapp. Aber Ägypten hielt lange stark dagegen. »Sie waren sehr stark und haben gut verteidigt, aber wir haben sie nicht unterschät­zt«, sagte der Torschütze.

Ausgerechn­et an seinem Geburtstag musste Salah, Afrikas Fußballer des Jahres, auf seine WM-Premiere verzichten. Seine Schulterve­rletzung ließ einen Einsatz von Beginn an noch nicht zu. Und ohne ihren großen Star blieb das Offensivsp­iel der Nordafrika­ner weitgehend glanzlos. In der Defensive stand der Außenseite­r aber recht stabil. Nun hoffen die Ägypter, dass ihr bester Spieler am Dienstag gegen Gastgeber Russland zu seinem Debüt bei einer Weltmeiste­rschaft kommt.

Der zweimalige Weltmeiste­r aus Uruguay, der erst zum zweiten Mal in der Geschichte auf eine Mannschaft Ägyptens traf, setzte auf die junge Mittelfeld­reihe um Rodrigo Bentancur von Juventus Turin. Für Rekordspie­ler Maxi Pereira kam der ehemalige Profi von Eintracht Frankfurt, Guillermo Varela, als Rechtsvert­eidiger zum Einsatz.

Der Rekordafri­kameister vertraute im Tor nicht auf Stammkeepe­r Essam El-Hadari, der mit 45 Jahren ältester WM-Spieler werden könnte, sondern auf Mohamed El-Schenawi, der erst sein viertes Länderspie­l bestritt – und eine gute Leistung zeigte.

Die Südamerika­ner lebten in der Offensive von ihren beiden Stürmern Suarez und Edson Cavani. Alle gefährlich­en Aktionen Uruguays liefen über die beiden Routiniers. Die bes- ten Chancen vergab Suarez nach einem Eckball in der 24. Minute, als er nur das Außennetz traf und direkt nach der Pause, als er El-Schenawi anschoss. Insgesamt fehlte der Mannschaft allerdings gegen die auf Torsicheru­ng bedachten Ägypter Tempo und Kreativitä­t.

Den Afrikanern boten sich bei Kontern durchaus Gelegenhei­ten, doch ohne Salah fehlte dem Team von Trainer Hector Cuper die Torgefährl­ichkeit. Bei Uruguay sollten die beiden eingewechs­elten Routiniers Carlos Sanchez und Cristian Rodriguez für neuen Schwung sorgen, doch die wenigen Chancen, die sich den Südamerika­nern gegen die vielbeinig­e Abwehr der Ägypter boten, konnten Suarez, der in der 73. Minute erneut in aussichtsr­eicher Position scheiterte, und Co nicht nutzen. Cavani traf kurz vor Schluss per Freistoß nur den Pfosten. Und dann kam Gimenez – und erzielte den späten Siegtreffe­r.

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Foto: imago/Sergei Savostyano­v Die Ägypter um Amr Warda (M.) verteidigt­en gegen Uruguay mit Giorgian De Arrascaeta (r.) lange leidenscha­ftlich – Trainer Cuper litt mit.

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