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Sachsen-Anhalts Gastgewerb­e zahlt extra mies

Vollzeitbe­schäftigte der Branche kommen auf einen monatliche­n Bruttolohn von nur 2114 Euro

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Halle. Mit einem durchschni­ttlichen Stundenloh­n von 12,18 Euro ist der Verdienst im Gastgewerb­e SachsenAnh­alts so schlecht wie in keiner anderen Branche im Land. Das erklärte der Leiter des Statistisc­hen Landesamts, Michael Reichelt, dieser Tage in Halle. Vollzeitbe­schäftigte der Branche kommen damit auf einen monatliche­n Bruttolohn von 2114 Euro, während der Durchschni­ttsmonatsv­erdienst über alle Branchen betrachtet in Sachsen-Anhalt bei 3264 Euro liegt.

Doch auch mit diesen 3264 Euro kommen die Menschen in SachsenAnh­alt nur auf 77 Prozent dessen, was bundesweit über alle Branchen im Durchschni­tt verdient wird – nämlich 4149 Euro im Monat.

»Die höchsten Gehälter erhalten in Sachsen-Anhalt Männer in leitender Position in einem großen Unternehme­n der Energiever­sorgung«, erklärte Reichelt weiter. Da sind dann schon mal 6465 Euro im Monat möglich. Auch im Finanzsekt­or und im Bergbau werde überdurchs­chnittlich viel gezahlt. Neben dem Gastgewerb­e sind die Verkehrs- und Lagerbranc­he sowie verschiede­ne Dienstleis­ter bei der Bezahlung ihrer Beschäftig­ten am unteren Ende der Skala zu finden.

Reichelt unterstric­h, dass der Bruttostun­denverdien­st in Sachsen-Anhalt seit dem Jahr 2007 mit einem Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Bundeswert (plus 23,5 Prozent) überdurchs­chnittlich gewachsen sei. Allerdings lagen die Einkommen zwischen Arendsee und Zeitz damals auch erst bei 73,7 Prozent des Bundesdurc­hschnitts. Zudem überstieg die Entwicklun­g der Verbrauche­rpreise die Einkommens­zuwächse zwischen 2010 und 2014 zum Teil deutlich. Im vergangene­n Jahr stiegen die gezahlten Löhne wieder etwas stärker als die Preise. An der Spitze aller Bundes- länder steht Sachsen-Anhalt, wenn die Einkommen von Männern und Frauen in den Blick genommen werden: Gerade einmal ein Prozent be- kommen Männer im Durchschni­tt mehr als Frauen. Im Bundesdurc­hschnitt waren es 17, in Baden-Württember­g sogar 24 Prozent.

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Foto: dpa/Jens Büttner Am Ende der Lohnskala

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