Zahlen und Fakten
Laut dem Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs von 2017 geht hervor, dass im Jahr 2014 gut 80 Prozent des hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals an Hochschulen (ohne Professoren) befristet beschäftigt waren. An Universitäten und gleichgestellten Hochschulen liegt dieser Wert bei 84 Prozent; an Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen bei 65 Prozent.
Bei den Beschäftigten unter 45 Jahren haben 93 Prozent befristete Verträge. In der Altersgruppe unter 35 sind 98 Prozent befristet beschäftigt; unbefristete Anstellungsverhältnisse kommen hier faktisch nicht vor.
Von 2000 bis 2014 stieg der Anteil befristeter Verträge bei Beschäftigten unter 45 Jahren von 87 auf 93 Prozent. Frauen waren dem Bericht zufolge zum Erhebungszeitpunkt zu 84 Prozent befristet, Männer zu 81 Prozent. Rund die Hälfte der Verträge von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Promotionsphase decken laut einer Studie nicht einmal die Dauer eines Jahres ab.
Unter solchen Bedingungen ist das private Leben nur sehr schwer planbar. Laut der Studie »Wissen- oder Elternschaft?« bleiben zwischen 40 und 50 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Universitäten kinderlos. Als Hauptgründe wurden zu geringe Planungssicherheit sowie fehlende finanzielle Sicherheit und mangelnde berufliche Etablierung angegeben.