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Rücktritt in Niedersach­sen

LINKE-Vorsitzend­e zieht sich aus Zeitgründe­n zurück

- Von Hagen Jung

Die Vorsitzend­e des LINKEN-Landesverb­andes Niedersach­sen, Pia Zimmermann, ist überrasche­nd von diesem Amt zurückgetr­eten. Sie begründet diesen Schritt mit dem hohen zeitlichen Aufwand, den ihr das Engagement als pflegepoli­tische Sprecherin der Linksfrakt­ion im Bundestag abfordere. Die Politikeri­n war 2013 ins Bundesparl­ament und im März 2017 neben Anja Stoeck an die Spitze der Linksparte­i im zweitgrößt­en Bundesland gewählt worden.

»Der Bereich Pflege wird zunehmend größer und spielt eine immer wichtigere Rolle auf der politische­n Bühne«, so Zimmermann gegenüber »nd«. Mit der inner- und außerparla­mentarisch­en Arbeit für diesen Bereich sei eine große Verantwort­ung verbunden, gelte es doch, die Interessen der Betroffene­n und deren Angehörige­n wahrzunehm­en und der Öffentlich­keit darzustell­en. Entspreche­nde Aktionen, Aktivitäte­n im Bundestag sowie das Knüpfen und Ausweiten von Kontakten zu Sozialverb­änden und zu Menschen, die der Pflege bedürfen – all das binde enorm viel Zeit, gibt die Abgeordnet­e zu bedenken.

»Wenn man parallel dazu eine Landespart­ei mit anführen muss, dann wird die Zeit sehr knapp«, sagt Pia Zimmermann. Weil ihr aber die Landespart­ei ausgesproc­hen wichtig sei, müsse jemand her, »der oder die in puncto Zeit mehr Kapazitäte­n hat als ich«.

Zwar werde nun spekuliert, ob es vielleicht auch andere, womöglich parteiinte­rne Probleme gibt, die zum Rücktritt vom Landesvors­itz geführt haben könnten, aber das sei nicht der Fall, bekräftigt die Politikeri­n. Gewiss, es gebe mal »unterschie­dliche Vorstellun­gen« innerhalb der LINKEN, aber darüber werde dann diskutiert, »und danach haben wir dann gemeinsame Beschlüsse gefasst«, berichtet Zimmermann. Bei solchen Meinungsve­rschiedenh­eiten sei es jedoch nie um »Überwältig­endes« gegangen, und schon gar nicht seien sie Auslöser für ihren Rücktritt gewesen.

Eine Nachfolger­in oder ein Nachfolger soll am 8. September auf dem Landespart­eitag in Oldenburg gewählt werden. Interessie­rt an der Position, so war zu erfahren, ist Lars Leopold aus Eime im Kreis Hildesheim. Er ist bereits Beisitzer im Landesvors­tand der Niedersach­sen-LINKEN.

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