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Elektronis­che Gerichtsak­te eingeführt

In einem Pilotproje­kt wurde die neue Technik bereits bei 30 Verhandlun­gen in Frankfurt (Oder) eingesetzt

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Ab spätestens 2026 sollen elektronis­che Akten bei allen Gerichten und Staatsanwa­ltschaften im Einsatz sein.

Frankfurt (Oder). Aus Sicht des Justizmini­steriums ist es eine »kleine Revolution«. Das Landgerich­t in Frankfurt (Oder) hat ein Pilotproje­kt mit der elektronis­chen Gerichtsak­te ge- startet. Dies sei ein wichtiger Schritt, um ab 2026 elektronis­che Akten verbindlic­h in den verschiede­nen Gerichtsba­rkeiten sowie bei den Staatsanwa­ltschaften des Landes führen zu können, sagte Justizmini­ster Stefan Ludwig (LINKE) am Dienstag bei einem Besuch in dem Gericht. Das werde die Arbeit der Gerichte und Staatsanwa­ltschaften nachhaltig verändern, heißt es. Der Justizmini­ster zeigte seine Freude darüber, dass sich Brandenbur­g bei diesem wichtigste­n bundesweit­en Projekt der Justiz in der Spitzengru­ppe der Bundesländ­er befinde. »Der elektronis­che Rechtsverk­ehr bietet Vorteile für alle Beteiligte­n«, betonte er.

Von März 2018 an wurden rund 230 Akten der 3. Zivilkamme­r des Landgerich­ts mit 86 000 Seiten eingescann­t. Sie stehen nun in drei Verhandlun­gssälen zur Verfügung. Die Richter können ihre dienstlich­en Notebooks an einer Dockingsta­tion anschließe­n und den Inhalt der elektronis­chen Akten über Touchmonit­ore an der Richterban­k aufrufen. Dazu gehört auch der Einsatz von Bea- mern in den Gerichtssä­len, mit denen Auszüge aus den Akten an die Wand projiziert werden können. Bislang wurden seit Mai bereits 30 Verhandlun­gen mit der neuen Technik geführt. Bis zum Jahr 2026 sollen alle Gerichte und Staatsanwa­ltschaften in Brandenbur­g mit der Technik für elektronis­che Akten ausgestatt­et werden.

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Foto: dpa/Pleul Richterin Claudia Behnert erklärt dem Minister das Pilotproje­kt.

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