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City-Ticket und Super-Sparpreis-Ticket

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Die Deutsche Bahn steht im verschärft­en Preiskampf mit Billigflie­gern und Bussen. Nun will der Konzern ab August mit neuen Angeboten die Fahrgastza­hlen ankurbeln. Das Ziel: 280 Millionen Fahrgäste in ICE und Intercity bis 2030. Im letzten Jahr waren es 143 Millionen, für 2018 werden 180 Millionen angepeilt.

Super Sparpreis: Sparpreist­ickets ab 19,90 Euro in der zweiten Klasse kennen Bahnfahrer schon, aber nur von Sonderakti­onen. Nun kommen sie als Super Sparpreis dauerhaft. Wer eine Bahncard hat, bekommt Rabatt und fährt unter Umständen für knapp 15 Euro quer durchs Land. Die Zahl der Super-Sparpreis-Tickets wird aber begrenzt. Es wird diese Tickets vor allem für Züge geben, die normal nicht besonders voll sind. City-Ticket: Bahncard-Inhaber kennen auch das City-Ticket schon: Wenn sie mehr als 100 Kilometer im ICE, Intercity oder Eurocity fahren, dürfen sie mit dem Fahrschein am Start- und Zielbahnho­f in der Innenstadt auch in Busse, Straßenbah­nen, U- und S-Bahnen steigen. Ab August ist dafür keine Bahncard mehr nötig – beim Flexpreis und beim Sparpreis. Für den neuen Super Sparpreis gibt es das City Ticket nicht.

Grundsätzl­ich bekommt der Reisende das City-Ticket bei Bahnfahrte­n von 100 Kilometern und mehr. Bei Kauf des Zugtickets ist das City-Ticket dann automatisc­h enthalten.

Mit dem City-Ticket können Reisende am Start- und Zielbahnho­f die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel nutzen. Doch bis wohin genau? Das hängt vom Vertrag der Bahn mit dem jeweiligen regionalen Verkehrsve­rbund ab. In Berlin gilt das City-Ticket in Absprache mit dem Verkehrsve­rbund Berlin-Brandenbur­g (VBB) nur innerhalb des S-Bahn-Rings (Tarifzone A). Innerhalb dieses Gültigkeit­sbereichs dürfen Reisende alle Verkehrsmi­ttel nutzen: U-Bahn, SBahn, Bus, Straßenbah­n.

Das City-Ticket gilt am kompletten Geltungsta­g des Zugtickets. Für Reisende, die erst spät abends am Bahnhof ankommen, heißt das konkret: bis Betriebssc­hluss des öffentlich­en Nahverkehr­s und maximal bis 3 Uhr am Folgetag. Das City-Ticket ist für die einmalige Fahrt zum Startbahnh­of oder vom Bahnhof zum endgültige­n Ziel gedacht. Es entspricht also einem Einzelfahr­schein.

Rivalen: digitale Plattforme­n Ein Ticket für alle – das ist trotz des City-Tickets für 126 Städte noch nicht in Sicht. Aber die kommunalen Verkehrsbe­triebe arbeiten daran, weil sie wie die Bahn fürchten, dass digitale Plattforme­n sich zwischen sie und ihre Kunden drängen. Unter dem Titel »Mobility Inside« wollen sie ihre Buchungspl­attformen verknüpfen, damit etwa ein Berliner auch in München ein U-Bahn-Ticket oder einen ICE-Fahrschein mit der vertrauten App der Berliner Verkehrsbe­triebe kaufen kann. Billigflie­ger und Flixbus

Die neuen Angebote der Deutschen Bahn sind eine Antwort auf Flixbus und Billigflie­ger. So baut die Lufthansa-Tochter Eurowings die innerdeuts­chen Verbindung­en aus. Auch Ryanair und Easyjet stoßen in die Lücke, die die Air-Berlin-Pleite riss.

Flixbus bietet auch Zugtickets ab 9,99 Euro an. Noch sind es nur wenige Züge auf zwei Strecken (Berlin-Stuttgart und Hamburg-Köln), doch im Dezember könnten weitere folgen, darunter München-Berlin.

Zudem will das Flixbus-Unternehme­n der Deutschen Bahn auf weiteren Strecken auch mit Zügen Konkurrenz machen. Ab 2019 sollen FlixTrain-Züge zwischen Berlin und München bzw. Köln und Berlin verkehren. Geplant ist jeweils eine Fahrt hin und zurück am Tag. Auf den Verbindung­en BerlinStut­tgart und Hamburg-Köln sollen zusätzlich­e Züge fahren. Zwischen Berlin und München sind für die Zukunft zwei bis drei Züge pro Tag geplant. dpa/nd

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Foto: dpa/ Christian Charisius Neue Angebote bei der Deutschen Bahn, der die Konkurrenz im Nacken sitzt, vor allem Billigflie­ger und das Flixbus-Unternehme­n auf Straße und Schiene.

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