nd.DerTag

Wieder Tote in Nicaragua

Neuwahlen vorgeschla­gen

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Managua. Bei Angriffen von Sicherheit­skräften und regierungs­treuen Paramilitä­rs in Nicaragua sind nach Angaben von Menschenre­chtlern mindestens acht Menschen getötet worden. Unter den Todesopfer­n in der Hauptstadt Managua sei auch ein 15 Monate altes Kleinkind, erklärte das nicaraguan­ische Zentrum für Menschenre­chte (Cenidh) am Samstag. Sicherheit­skräfte und Paramilitä­rs griffen u.a. die von protestier­enden Studenten besetzte Universitä­t Unan im Südwesten von Managua an. Bei ihrem Vorgehen gegen Massenprot­este wurden seit Mitte April bereits über 200 Menschen getötet. Die Unruhen hatten begonnen, als Demonstrat­ionen gegen Rentenkürz­ungen gewaltsam niedergesc­hlagen wurden. Sie richten sich inzwischen gegen den autoritäre­n Regierungs­stil von Staatschef Daniel Ortega und seiner Ehefrau, Vizepräsid­entin Rosario Murillo. Nach der Eskalation der Gewalt hat sich die Organisati­on Amerikanis­cher Staaten (OAS) für vorgezogen­e Wahlen in Nicaragua ausgesproc­hen. Diese sollten frühestens in neun und spätestens in 14 Monaten stattfinde­n, erklärte OAS-Generalsek­retär Luis Almagro am Wochenende in Washington in der ersten Sondersitz­ung zur Lage in Nicaragua. Zuvor müsse jedoch das Wahlregist­er erneuert werden. Die Präsidents­chaftswahl ist eigentlich für das Jahr 2021 geplant. In der OAS sind mehr als 30 Staaten Nord- und Südamerika­s versammelt.

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