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Es wird gerechnet

Die Gastgeber erwartet nach dem 0:3 gegen Uruguay ein schwerer Gegner im Achtelfina­le

- Von Lars Reinefeld und Thomas Wolfer, Samara

Uruguay stößt das Team Russlands von Wolke sieben, während die Australier einen Nichtangri­ffspakt fürchten.

Russlands Fußballer mussten die erste Niederlage der WM hinnehmen. Während Uruguay als Gruppeners­ter ins Achtelfina­le einzieht, trifft die Heimelf auf den Sieger der Gruppe mit Spanien und Portugal. Gastgeber Russland hat beim ersten WM-Härtetest deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommen und den angestrebt­en Sieg in Vorrundeng­ruppe A verpasst. Die enttäusche­nde Sbornaja verlor gegen Uruguay mit 0:3 (0:2) und konnte am Montag in Samara nicht ansatzweis­e an die beiden lockeren Erfolge gegen die überforder­ten Außenseite­r Saudi-Arabien und Ägypten anknüpfen. Während Uruguay mit drei Siegen und ohne Gegentor souverän als Erster ins Achtelfina­le stürmte, mussten sich die Russen mit Platz zwei begnügen.

Vor 41 970 Zuschauern erzielte Luis Suárez (10. Minute) die frühe Führung der Südamerika­ner, ein Eigentor von Denis Tscherysch­ew (28.) und der späte Treffer von Edinson Cavani (90.) brachten die Entscheidu­ng. Ab der 37. Minute musste das russische Team von Trainer Stanislaw Tschertsch­essow auch noch in Unterzahl agieren, da Igor Smolnikow wegen wiederholt­en Foulspiels Gelb-Rot sah.

Die Sbornaja und Uruguay waren ohne Niederlage in das Match gegangen und hatten sich bereits das Ticket für die K.o.-Phase gesichert. In einem unerwartet­en Sturmlauf mit acht Treffern in zwei Spielen schaffte Russland dies erstmals seit dem Ende der Sowjetunio­n 1991.

Der zweimalige Weltmeiste­r Uruguay erwischte einen Traumstart. Suárez vom FC Barcelona verwandelt­e einen Freistoß von der Strafraumg­renze, der russische Kapitän Igor Akinfejew machte dabei im Tor keine gute Figur. Nach dem frühen Rückstand versuchten die Russen, sich zu wehren – und mussten kurz darauf das zweite Gegentor hinnehmen. Einen Schuss von Laxalt fälschte Denis Tscherysch­ew für Akinfejew unhaltbar ab. Als dann auch noch Smolnikow vom Platz musste, war die Stimmung bei den russischen Fans auf dem Tiefpunkt, während die Anhänger aus Südamerika bei knapp 40 Grad feier- ten. Aufgrund der tropischen Temperatur­en wurde an die Zuschauer sogar kostenlos Wasser verteilt.

Uruguay beeindruck­te die Hitze wenig, Rodrigo Bentancur hätte schnell fast das 3:0 erzielt (28.). Russland wirkte nach dem starken WMAuftakt gegen den ersten hochklassi­gen Gegner völlig von der Rolle und fand zu selten Gegenmitte­l. Tschertsch­essow wechselte seine Startforma­tion auf drei Positionen und gab unter anderem Jungstar Alexander Go- lowin eine Pause – besonders der 22Jährige fehlte merklich. Uruguays Coach Oscar Tabárez tauschte vier Spieler. Torwart Fernando Muslera avancierte dabei in seinem 100. Länderspie­l mit dem 14. Endrundene­insatz zum alleinigen WM-Rekordspie­ler seines Landes.

In Überzahl leisteten die Himmelblau­en nach der Halbzeit nur noch das Nötigste, um ihre Führung gegen die harmlosen Russen zu verteidige­n. Spielerisc­h lief wenig zusammen und das Spielnivea­u wurde schlechter, Tschertsch­essow animierte die Zuschauer zumindest, die Hausherren trotzdem lautstark anzufeuern. Diesen Gefallen taten die Fans ihrem Team dann auch. Zu einem Tor reichte es aber nicht mehr, auch von Stürmer Artjom Dsjuba war zu wenig zu sehen. Der zweimalige WM-Torschütze vergab in der 74. Minute die beste Möglichkei­t kläglich. Dafür sorgte Uruguays Angreifer Cavani für den späten Schlusspun­kt.

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Foto: AFP/Vatsyayana Uruguay mit Luis Suárez (l.) bescherten Russland um Torwart Igor Akinfejew die erste WM-Enttäuschu­ng.

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