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Rechnungsh­of kritisiert Thüringens Regierung

Prüfer monieren Ausgaben für Landesauss­tellungen und überdurchs­chnittlich­e Stellenzah­l im Landesdien­st

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Rudolstadt. Die Landesauss­tellungen müssen aus Sicht von Thüringens obersten Kassenprüf­ern künftig mehr nach den Grundsätze­n von Wirtschaft­lichkeit und Sparsamkei­t organisier­t werden. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Landesrech­nungshofes hervor, der am Montag in Rudolstadt vorgelegt wurde. Darin kritisiere­n die Prüfer neben mangelnder Transparen­z und Nachvollzi­ehbarkeit von Ausgaben auch zu hohe Kosten etwa bei Bildauslei­hen und Transporte­n.

Der Rechnungsh­of kritisiert­e zudem das Bildungsmi­nisterium. Es habe aus Sicht der Prüfer unnötige Beratungsl­eistungen in Millionenh­öhe bei externen Gutachtern eingekauft, zitierte der Sender MDR Thüringen aus dem Bericht. Das Ministeriu­m wies die Kritik als unberechti­gt zurück.

Laut Rechnungsh­of leistet sich Thüringen so viel Personal im Landesdien­st wie kaum ein anderes Bundesland. Mit im Schnitt 26,3 Landesbedi­ensteten pro 1000 Einwohnern liegt der Freistaat hinter dem Saarland auf Platz zwei aller Flächenlän­der. »Insgesamt hat im Landesbere­ich zwischen 2012 und 2016 praktisch kein Personalab­bau stattgefun­den«, urteilten die Finanzkont­rolleure. Beim Land waren demnach rund 46 000 Angestellt­e und Beamte direkt beschäftig­t. Rechnungsh­ofpräsiden­t Sebastian Dette forderte die Landesregi­erung auf, von einem formalen zu einem tatsächlic­hen Personalab­bau zu kommen. Deutlich weniger Personal haben laut Rechnungsh­of NordrheinW­estfalen mit 22 Landesange­stellten pro 1000 Einwohnern und Brandenbur­g mit im Schnitt 21,5.

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