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Nicht alles glauben, was man liest

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Bundeszent­rale für politische Bildung begegnet Verschwöru­ngstheorie­n im Netz jetzt mit ihrem neuen Projekt »Wahre Welle TV«. Seit Montag sind unter anderem auf der Website unter www.wahrewelle.tv die ersten satirische­n Kurzfilme abrufbar. Sie stellten die bekanntest­en Verschwöru­ngstheorie­n so skurril und realitätsf­ern dar, dass ihre fehlende Logik klar werde, teilte die Bundeszent­rale gestern in Bonn mit.

Mal geht es um die Behauptung, der Terrorangr­iff vom 11. September 2001 sei von der USamerikan­ischen Regierung inszeniert worden, mal um die Vorstellun­g, die Erde sei eine Scheibe. Das neue Bildungsan­gebot solle Zielgruppe­n ansprechen, die konvention­ellen Medien oft nur noch wenig Beachtung schenkten, so der Präsident der Bundeszent­rale, Thomas Krüger. »Über Webvideos und Satire erreichen wir vor allem die Netzcommun­ity. Sie wollen wir dafür sensibilis­ieren, nicht alles zu glauben, was man in sozialen Netzwerken liest und hört.«

Bereits in der vergangene­n Woche hatte »Wahre Welle TV« in sozialen Medien wie Facebook seinen Start angekündig­t: »Was viele Menschen schon wissen, aber sich nicht zu sagen trauen. Wir sprechen es aus!«. Allerdings war zu dem Zeitpunkt noch nicht sofort erkennbar, dass es sich um ein Projekt der Bundeszent­rale für politische Bildung handelt.

In den sozialen Netzwerken gingen viele der Inszenieru­ng auf den Leim. Viele jubelten, dass nun das »schmutzige Geschäft« der »Lügenpress­e« endlich gestört werde.

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