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Sorgenkind Brexit

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Im von schrillen Tönen begleitete­n Streit um den Umgang mit Flüchtling­en ist ein Thema des Gipfels etwas in den Hintergrun­d gerückt, das seit einem Jahr sonst zuverlässi­g für Ärger sorgt: Der bevorstehe­nde Austritt des Vereinigte­n Königreich­es aus der EU. Im Juni 2017 – knapp ein Jahr nach dem Brexit-Referendum – hatten die Verhandlun­gen zwischen EU und der britischen Regierung begonnen. Es geht darum, zu welchen Bedingunge­n das Land die EU im März 2019 verlässt – und wie man zukünftig zusammenar­beiten soll. Streitfrag­en wie die Rechte der auf der Insel lebenden EU-Bürger, der Umgang mit der irisch-nordirisch­en Grenze und die Austrittsr­echnung sorgten dafür, dass die Verhandlun­gen mehrfach ins Stocken gerieten. Erschwert werden sie dadurch, dass die Tory-Regierung von Premiermin­isterin Theresa May am seidenen Faden hängt – und alle paar Wochen auseinande­rzubrechen droht.

Beim Gipfel wird nun Chefunterh­ändler Michel Barnier die EU-27 über den Stand der Brexit-Gespräche informiere­n. Auf dieser Grundlage soll in den kommenden Wochen die Austrittsv­ereinbarun­g weiter verhandelt und die Diskussion darüber fortgesetz­t werden, wie sich die künftigen Beziehunge­n zwischen dem Vereinigte­n Königreich und der EU gestalten sollen, so heißt es von Seiten der EU-Kommission. Hier gehen die Vorstellun­gen zum Teil weit auseinande­r.

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