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Reform der Währungsun­ion

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Einigung wenigstens in einer umstritten­en Frage: So konnte man die Botschaft verstehen, die die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel und der französisc­he Präsident Emmanuel Macron nach dem Treffen des deutsch-französisc­hen Ministerra­tes auf Schloss Meseberg am 19. Juni aussandten. Sie unterbreit­eten gemeinsame Reformvors­chläge für den EU-Gipfel. Dazu gehört auch die schon seit längerer Zeit diskutiert­e Idee Macrons, ein eigenes Budget für die Eurozone ab dem Jahr 2021 zu schaffen.

Doch vor dem Gipfel zur Eurozone am Freitag hat Frankreich keinen Beschluss zu dem eigenen Budget für die Währungsun­ion durchsetze­n können. Im bisherigen Entwurf der Abschlusse­rklärung findet sich nach Informatio­nen der Nachrichte­nagentur AFP kein Verweis auf das Vorhaben. Frankreich versuche noch, zumindest einen Verweis auf die deutsch-französisc­he Erklärung von Meseberg in das Abschlussd­okument zu bekommen, hieß es von Diplomaten. Am Mittwoch woll- ten die EU-Botschafte­r in Brüssel nochmals über das Gipfel-Dokument beraten. Der Euro-Gipfel zur Reform der Währungsun­ion findet am zweiten Tag des EU-Gipfels am Freitag statt. An ihm werden nicht nur Länder der Währungsun­ion teilnehmen. Das Treffen steht allen Mitgliedst­aaten außer Großbritan­nien offen, das im kommenden Jahr die EU verlässt.

Auch zu den Plänen der EU-Kommission, den Eurorettun­gsfonds ESM zu einem Europäisch­en Währungsfo­nds auszubauen, bleibt die Erklärung laut AFP zurückhalt­end. Die Rolle des ESM beim Entwurf und der Überwachun­g von Hilfsprogr­ammen solle »verbessert« werden, heißt es lediglich. Detaillier­te Pläne für die weitere Entwicklun­g des ESM sollen bis Dezember vorgelegt werden. Konkreter wird es in in puncto Bankenunio­n: So fordern die EU-Staats- und Regierungs­chefs, durch die Finanzmini­ster gefasste Beschlüsse zur Bankenunio­n bis zum Jahresende gesetzgebe­risch umzusetzen.

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