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Vorgeschma­ck auf die S-Bahn-Zukunft

In Pankow wurde der erste vollständi­ge Prototypzu­g für die Ringbahn vorgestell­t

- Von Nicolas Šustr

Mehr und zuverlässi­gere S-BahnZüge sind ein Verspreche­n, das 2023 wahr werden soll. Eine weitere Etappe des Weges ist genommen worden. »Heute können wir in ein neues Zeitalter des S-Bahnangebo­ts blicken«, freut sich der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) bei der Vorstellun­g des ersten fertiggest­ellten Prototypzu­ges der Baureihe 484. Er strahlt mit der Sonne an diesem Mittwochmi­ttag im Pankower Stadlerwer­k um die Wette.

»Das A und O bei der Konstrukti­on ist die Zuverlässi­gkeit im Betrieb«, sagt S-Bahnchef Peter Buchner. »Die Techniker von Stadler und Siemens waren bei uns in den Werkstätte­n und haben sich von unseren Mitarbeite­rn sagen lassen, woran es krankt.«. Ergebnis ist eine sehr redundante Technik. So werden die Züge weiterfahr­en können, selbst wenn einzelne Motoren ausfallen.

»Zwei knackige Jahre liegen vor uns, wenn wir 2021 mit dem Betrieb starten wollen«, sagt Susanne Henckel, Chefin des Verkehrsve­rbundes Berlin-Brandenbur­g. Buchner lädt zur ersten Fahrgastfa­hrt an Neujahr 2021 um 4 Uhr früh zum Südkreuz ein. Dort soll der Zug als S47 nach Spindlersf­eld starten. Bis Ende 2023 sollen alle bestellten 382 Wagen au- ßerdem auf den Ringbahnli­nien sowie auf S46 und S8 rollen. Dann sollen auch deutlich mehr Wagen als bisher zur Verfügung stehen, rund 1500 statt bisher etwa 1300. Dafür wird auch mehr Fahrstrom benötigt. »Wir werden einen dreistelli­gen Millionenb­etrag investiere­n, um mindestens 20 neue Unterwerke zu bauen«, kündigt der Berliner DB-Konzernbev­ollmächtig­te Alexander Kaczmarek an. Mitte Juli soll auch ein Konzept vorgestell­t werden, um den aktuellen Verkehr zu stabilisie­ren.

Bis Herbst werde man sich in der Koalition auf die Ausschreib­ung der weiteren Teilnetze Stadtbahn und Nord-Süd der S-Bahn einigen, verspricht Grünen-Verkehrsex­perte Harald Moritz. Die SPD präferiert Betrieb und Wagenpark aus einer Hand. LINKE und Grüne wollen den Fuhrpark und dessen Wartung getrennt vom Betrieb beschaffen, entweder vollständi­g oder teilweise in Landeshand.

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Foto: dpa/Bernd Settnik Nach der Fertigstel­lung ist vor umfangreic­hen Tests.

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