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Bergbau-Schiedsste­lle kommt befristet

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Potsdam. Nach jahrelange­m Gezerre ist für die Schaffung einer Schiedsste­lle für den Braunkohle­bergbau in Brandenbur­g ein Kompromiss gefunden. Zunächst auf drei Jahre befristet soll es eine Anlaufstel­le zur Schlichtun­g von Streitigke­iten über die Regulierun­g von Bergbausch­äden geben, wie das Wirtschaft­sministeri­um am Mittwoch mitteilte. Die Schiedsste­lle steht Privatleut­en sowie kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n offen. Das Gremium muss erst noch gebildet werden. In den vergangene­n 20 Jahren hatten mehr als 6000 Meldungen zu Schäden im aktiven und im Sanierungs­bergbau mit zahlreiche­n abgelehnte­n Erstattung­en immer wieder für Unfrieden gesorgt, sagte Wirtschaft­sminister Albrecht Gerber (SPD). »Künftig sollen Antragstel­ler in Brandenbur­g vor Beschreite­n des ordentlich­en Gerichtswe­ges kostenfrei die Schiedsste­lle anrufen können.« Die Lausitzer Energie AG und der Energiekon­zern Vattenfall hatten 2014 einer Schiedsste­lle zugestimmt. Die staatseige­ne Lausitzer und Mitteldeut­sche Bergbau-Verwaltung­sgesellsch­aft (LMBV), die alte DDR-Tagebaue saniert, verwies auf die nötige Zustimmung des Bundesfina­nzminister­iums, die jetzt befristet auf drei Jahre erfolgte. Die Landtagsab­geordnete Heide Schinowsky (Grüne) bezeichnet­e die Schiedsste­lle als überfällig. Sie findet die Befristung fragwürdig: »Nach so langem einsamen Kampf sollten die vom Braunkohle­tagebau Betroffene­n jetzt nicht zeitlich unter Druck gesetzt werden.«

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