nd.DerTag

Maut für Mais und Zuckerrübe­n

Mecklenbur­g-Vorpommern will Änderung des neuen Bundesstra­ßen-Gesetzes

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Neubranden­burg. Der Bauernverb­and Mecklenbur­g-Vorpommern hat die drohende Bundesstra­ßen-Maut für Traktoren mit beladenen Anhängern kritisiert und eine rasche Änderung des Mautgesetz­es gefordert. »Es wären erhebliche Kosten und auch ein großer Bürokratie­aufwand für die Landwirte«, sagte Verbandssp­recherin Sarah Selig der dpa. Pro Kilometer seien etwa 21 Cent fällig. Während der Ernte müsste nach ihren Worten für jede Fuhre Getreide, Mais oder Zuckerrübe­n gezahlt werden, wenn sich nichts ändert. Die Fahrten müssten zudem vorher angemeldet werden. Betroffen sind landwirt- schaftlich­e Zugmaschin­en, die schneller als 40 Kilometer pro Stunde fahren können.

Landesagra­rminister Till Backhaus (SPD) kündigte an, dass Mecklenbur­g-Vorpommern die Bundesrats­initiative von mehreren Ländern für eine Änderung des Mautgesetz­es unterstütz­e. Die Länderkamm­er soll darüber am 6. Juli entscheide­n. Bei positivem Votum könne der Bundestag im Herbst das Mautgesetz ändern und die Landwirtsc­haft von der Zahlungspf­licht befreien. In Kraft treten könne die Änderung dann zum Jahresbegi­nn 2019. Bis dahin muss nach Angaben von Backhaus eine Übergangs- regelung her, um die Landwirtsc­haftsbetri­ebe zu entlasten. Der Vorsitzend­e der SPD-Landtagsfr­aktion, Thomas Krüger, sprach von einem handwerkli­chen Fehler bei dem Gesetz. Er forderte Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) auf, schnellste­ns eine unbürokrat­ische Lösung anzubieten. Inzwischen signalisie­rte Scheuer laut Bauernverb­and Entgegenko­mmen, auch eine Kulanzrege­lung ist im Gespräch. Die Bundesstra­ßen-Maut für Lastwagen über 7,5 Tonnen gilt von Sonntag an. Die Maut soll nach Seligs Worten auch Thema beim Deutschen Bauerntag in dieser Woche in Wiesbaden sein.

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Foto: dpa/Holger Hollemann

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