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Mali: Drei Tote bei Anschlag

Selbstmord­attentat galt Hauptquart­ier der G5-Sahel-Eingreiftr­uppe

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Bamako. Bei einem Selbstmord­anschlag auf das Hauptquart­ier der internatio­nalen G5-SahelEingr­eiftruppe in Mali sind drei Menschen getötet worden. Die mit der Terrororga­nisation AlKaida verbündete Dschihadis­tenmiliz Unterstütz­ungsgruppe für Islam und Muslime bekannte sich zu der Tat. UN-Generalsek­retär Antonio Guterres verurteilt­e den Anschlag.

Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keita kündigte eine Fortsetzun­g des Kampfes gegen die Islamisten an. Nach Militärang­aben sprengten sich die Selbstmord­attentäter am Freitag in einem als UN-Fahrzeug getarnten Auto an der Einfahrt zu dem Hauptquart­ier in Sevaré in die Luft. Zwei Soldaten der G5 sowie ein Zivilist wurden getötet, auch zwei Attentäter kamen ums Leben. Laut Regionalgo­uverneur Sidi Alassane Touré wurden zwei Verdächtig­e festgenomm­en.

Die G5-Sahel-Eingreiftr­uppe war vergangene­s Jahr gegründet worden, ihr Hauptquart­ier wurde im Oktober in Betrieb genommen. Am Montag will sich Frankreich­s Staatschef Emmanuel Macron am Rande des Gipfels der Afrikanisc­hen Union (AU) in der mauretanis­chen Hauptstadt Nouakchott mit den G5-Staatschef­s treffen.

Die französisc­he Armee beteiligt sich in Mali ebenso wie die Bundeswehr an der UN-Friedensmi­ssion Minusma. Die Vereinten Nationen haben 13 000 Soldaten und Polizisten in Mali stationier­t, viele von ihnen im unruhigen Norden des afrikanisc­hen Krisenstaa­tes. Mehrere überwiegen­d islamistis­che Gruppierun­gen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden Malis übernommen. Die ehemalige Kolonialma­cht Frankreich griff 2013 militärisc­h ein und drängte sowohl die Islamisten als auch die Tuareg-Rebellen zurück. Frankreich hat im Zuge der »Operation Barkhane« etwa 4000 Soldaten in der Sahelzone stationier­t.

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