Letztlich bleibt Nationalismus
Zu »Nicht im eigenen Saft schmoren«, 2.7., S. 5; online: dasND.de/1092910
Es ist ein Verdienst Rudolf Dreßlers, in seinem Interview für eine Klarstellung zu sorgen. Mit seinem Verweis auf Günter Grass’ Wahlkontor für die SPD zeigt er auf, was eine Sammlungsbewegung von einem Konkurrenzunternehmen unterscheidet: Die Bewegung von Günter Grass wurde nicht von aktiven Politikern gegründet, sondern von Intellektuellen, die sich den Zielen der SPD nahe fühlten.
Wenn aber eine Politikerin außerhalb ihrer Partei eine eigene Organisation aufzieht, dann wird es wohl darum gehen, dass der persönliche Einfluss ausgebaut werden soll. Sinn macht ein solches Unternehmen außerdem nur dann, wenn es Inhalte bereitstellt, die die eigene Partei nicht vertritt. Und da bleibt letztlich nur Nationalismus, frei nach Thomas Mann »die Grundtorheit unserer Epoche«, übrig. Bernd Friedrich, Leipzig Als Frau Nahles kürzlich meinte: »Wir können nicht alle aufnehmen«, drohte man ihr mit Parteiausschluss. Ähnlich erging es Sahra Wagenknecht auf dem Parteitag in Leipzig. Was da von Frau Elke Breitenbach öffentlich kam, war schon grenzwertig. Das Thema Flüchtlinge ist mittlerweile europaweit ganz vorne in der politischen Agenda. Eine Partei, die das nicht adressiert, überlässt das Feld den Rechtspopulisten. Hans Kiechle, Saarwellingen