nd.DerTag

Widerstand gegen Fangverbot

Fischer und Fischverar­beiter: Wir brauchen den Hering

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Sassnitz. Fischer, Fischverar­beitung und Politiker wollen ein Heringsfan­gverbot in der westlichen Ostsee nicht hinnehmen. Der EUAbgeordn­ete und Vize-Chef des EUFischere­iausschuss­es, Werner Kuhn (CDU), und der Landesverb­and der Kutter- und Küstenfisc­her Mecklenbur­g-Vorpommern starteten am Montag eine an EU-Fischereik­ommissar Karmenu Vella gerichtete Petition, um das von der Wissenscha­ft empfohlene Fangverbot für 2019 zu verhindern. Hilfe erhoffen sich die Initiatore­n von den deutschen Küstenkomm­unen. Gefordert werde eine Mindestquo­te für den Brotfisch Hering. Ansonsten verlören die Fischer ihre Existenzgr­undlage, sagte Kuhn. »Sozioökono­mische Aspekte müssen bei der Festlegung der Quote eine Rolle spielen.« Der EU-Ministerra­t entscheide­t im Oktober über die Fangmengen für 2019.

Auch das EuroBaltic-Fischwerk, das zu den größten Fischverar­beitern in Europa zählt, kritisiert­e die Null-Fang-Empfehlung des Internatio­nalen Rats für Meeresfors­chung für die Ostsee und eine drohende Kürzung der Nordsee-Quote um 52 Prozent. Auch wegen des bevorstehe­nden Brexits arbeitet das Werk nach Angaben des Geschäftsf­ührers Uwe Richter an alternativ­en Lösungen zur Auslastung. Etwa 40 000 Tonnen des in Sassnitz auf der Insel Rügen verarbeite­ten Herings stamme aus der Nordsee und zu 100 Prozent aus den vom Brexit betroffene­n Gewässern, sagte Richter.

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