nd.DerTag

Der Parkplatz muss warten

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Pömmelte. Der britische Archäologe Joshua Pollard steht im Eingang zum Ringheilig­tum Pömmelte bei Schönebeck in Sachsen-Anhalt. Er ist einer der führenden Wissenscha­ftler auf dem Gebiet der Forschunge­n rund um die Kultstätte Stonehenge in Südengland und nimmt derzeit mit seinen Studenten von der Universitä­t Southampto­n an den Grabungsar­beiten rund um das Ringheilig­tum Pömmelte teil. Die Archäologe­n sehen Parallelen zwischen beiden Kultstätte­n. Solche monumental­en Bauten seien Zeichen für das Ent- stehen neuer gesellscha­ftlicher Strukturen, sagte Landesarch­äologe Harald Meller. »Das ist im Prinzip der Beginn des modernen Staates.« Denn parallel zu den Heiligtüme­rn als Zeichen einer neuen Form von Religion seien neue Herrschaft­sstrukture­n entstanden. Krieger, die bislang jeder für sich ums Überleben kämpften, hätten sich einem Herrscher untergeord­net. Diese Gruppen siedelten dann unweit ihrer Heiligtüme­r – so auch in Pömmelte, erklärte Meller. Erste Hinweise auf die Siedlung, die derzeit erforscht wird, gab es laut Meller beim Bau des Parkplatze­s für die Touristena­ttraktion Ringheilig­tum. Ziel der noch bis September dauernden Grabungen ist nun, die gesamte Ausdehnung der Siedlung zu erfassen. Neben den Wohnhäuser­n könne es sich dabei um Wirtschaft­sgebäude oder einen Friedhof handeln. Für Interessen­ten gibt es seit Anfang Juni jede Woche Führungen über das Gelände. Nach Angaben des Salzlandkr­eises stiegen die Besucherza­hlen gegenüber Mai um rund ein Viertel.

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Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

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