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»Kakadu« soll eingestell­t werden

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Radiosende­r »Deutschlan­dfunk Kultur« befindet sich in einer Krise. Grund: Die Hörerzahle­n sind rückläufig, und die Leitung hat dem Sender deshalb einen Kürzungsku­rs verordnet. Frei werdende Stellen sollen, wie Ende vergangene­r Woche bekannt wurde, nicht mehr besetzt werden, aber auch beliebte Sendungen stehen zur Dispositio­n.

Eines der ersten Opfer ist die Kindersend­ung »Kakadu«, die bislang von Montag bis Freitag sowie am Sonntag ausgestrah­lt wurde. Sie soll, so gab der Sender jetzt bekannt, künftig nur noch am Wochenende gesendet werden. Zur Begründung verwies Programmdi­rektor Andreas-Peter Weber unter anderem auf die begrenzten Mittel im Etat; zudem sei die Sendung »ein Stolperste­in« im Programm. Im Herbst dieses Jahres werde man prüfen, inwieweit man in der Lage sei, einen Familienpo­dcast als adäquaten Ersatz für »Kakadu« zu entwickeln. »Kakadu« gab es im Programm seit 1996. Kinder diskutiert­en hier in Live-Sendungen und berichtete­n Journalist­innen und Journalist­en über ihr Leben.

Am Wochenende wurde von Freunden der Sendung eine Online-Petition gestartet. »Wir wollen, dass der Kakadu bleibt!«, heißt es in dem Aufruf. Kinderfunk gehöre im Rahmen des Bildungsau­ftrags in den öffentlich-rechtliche­n Rundfunk und zum Kinderrech­t auf Informatio­n. Kritisiert wird, dass sich Deutschlan­dfunk Kultur mit der Entscheidu­ng zum Einstellen des Programms seiner Verantwort­ung entledige, »Kindern in angemessen­em Umfang ein geschützte­s, kindgerech­tes und werbefreie­s Programman­gebot zu bieten«.

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