Rot-roter Kandidat zum Landrat gekürt
Daniel Kurth (SPD) hatte die Landratsdirektwahl im Barnim gewonnen, aber das Quorum verfehlt. Nun wählte ihn der Kreistag.
Eberswalde. Der Landtagsabgeordnete Daniel Kurth (SPD) wird der neue Landrat im Kreis Barnim. Die Abgeordneten des Kreistags in Eberswalde stimmten am Mittwochabend mehrheitlich für den 44-Jährigen, wie ein Kreissprecher erklärte. Für eine Mehrheit waren demnach 29 Stimmen notwendig. Kurth erhielt 33. Auf seinen Mitbewerber Othmar Nickel (CDU) seien 21 Stimmen entfallen. Drei der insgesamt 57 Abgeordneten hätten bei der Wahl gefehlt. Kurth tritt die Nachfolge von Bodo Ihrke (SPD) an, der nicht wieder angetreten war.
Die Vereidigung von Kurth als Landrat ist für den 30. Juli geplant. Am Tag darauf startet der Kurth in seine acht Jahre dauernde Amtszeit. Eigentlich werden Landräte in Brandenburg seit 2010 direkt von den Bürgern gewählt. Ist aber die Wahlbeteiligung zu niedrig, wie es im Kreis Barnim der Fall war, dann entscheidet der Kreistag. Kurth war bei der Landratsdirektwahl am 22. April der gemeinsame Kandidat von SPD und LINKE. Bei der Stichwahl am 6. Mai hatte er sich dann mit 61,2 Prozent der Stimmen klar gegen den CDU-Bewerber Nickel durchgesetzt, aber wegen einer niedrigen Wahlbeteiligung von nur 18,7 Prozent das Quorum verfehlt. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Quorum von 15 Prozent. Das heißt, dass der Wahlsieger mindestens 15 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten erhalten muss. Sonst gilt die Abstimmung nicht und der Kreistag ist am Zug.