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Feuer lassen Feuerwehre­n keine Pause

Nahe Ludwigslus­t behindern explodiere­nde Munitionsr­este aus dem Zweiten Weltkrieg die Bekämpfung eines Waldbrande­s

- Dpa/Agenturen

In zahlreiche­n Bundesländ­ern halten, bedingt durch die Trockenhei­t, Brände in Wäldern oder auf Feldern die Feuerwehre­n in Atem.

Berlin. Mehrere Explosione­n von Munitionsr­esten aus dem Zweiten Weltkrieg haben die Löscharbei­ten bei einem Waldbrand nahe Ludwigslus­t erschwert. Der Einsatzlei­ter habe die 60 Feuerwehrl­eute zurückzieh­en müssen, um ihr Leben nicht zu gefährden, sagte ein Sprecher der Kreisverwa­ltung Ludwigslus­t-Parchim am Donnerstag. Sie müssten einen Sicherheit­sabstand von 1000 Metern zum Brandgesch­ehen einhalten und könnten lediglich versuchen, eine weitere Ausdehnung der Flammen zu verhindern. Das Feuer war am Mittwochab­end bei Groß Laasch aus noch ungeklärte­r Ursache auf einem abgeerntet­en Feld ausgebroch­en und griff dann auf etwa 20 Hektar Kiefernwal­d über. Insgesamt seien rund 25 Hektar Feld und Wald betroffen.

Nach dem großen Waldbrand im Fläming in Sachsen-Anhalt sind die Arbeiten der Feuerwehr noch nicht abgeschlos­sen. Ein Löschtrupp mit etwa 60 Leuten bleibe vor Ort, um restliche Glutnester zu beseitigen, sagte ein Sprecher der Einsatzlei­t- stelle in Wittenberg am Donnerstag. Geplant sei, dass Feuerwehrl­eute noch bis Freitagabe­nd zur Absicherun­g der Brandstell­e nahe des Coswiger Ortsteils Serno im Einsatz blieben. Der Brand war am Dienstagna­chmittag vermutlich bei Mäharbei- ten auf einem Feld ausgebroch­en. Rund 80 Hektar Acker- und Waldfläche standen in Flammen. Das entspricht einer Fläche von mehr als 100 Fußballfel­dern. Es war den Experten des Landeszent­rums Wald zufolge der größte Waldbrand seit 18 Jahren. In fast allen Regionen des Landes gilt die höchste Waldbrand-Gefahrenst­ufe 5.

Auch im Industrieg­ebiet Schmarl in Rostock lodert seit Mittwoch ein Feuer. Laut Stadtsprec­her Ulrich Kunze brannte ein 36 000 Kubikmeter großer und 15 Meter hoher Metall- schrotthau­fen. Die Feuerwehr war mit 60 Einsatzkrä­ften, 24 Fahrzeugen und einem Feuerlösch­boot am Brandort. Die Brandbekäm­pfung dauerte am Donnerstag an. Insgesamt seien 4000 Tonnen Schrott in Brand geraten.

Die Hitze hat die Waldbrandg­efahr auch in Thüringen deutlich ansteigen lassen. Unterdesse­n wurde nach einem Waldbrand im Weimarer Land der Schaden deutlich. Dort waren am Dienstag sieben Hektar Wald in Flammen aufgegange­n. Auch am Donnerstag flammten Glutnester in dem Waldgebiet auf. Die Einsatzkrä­fte wurden deshalb noch einmal verstärkt. Nach Angaben von Thüringenf­orst ist das die größte Waldbrandf­läche in den letzten zehn Jahren.

In Nordrhein-Westfalen setzen Trockenhei­t und Hitze den Weihnachts­bäumen zu. Vor allem sandige Gegenden wie Ostwestfal­en-Lippe seien arg betroffen, sagte Waldbauer Eberhard Hennecke am Donnerstag. Vor allem Jungpflanz­en, deren Wurzeln noch nicht so tief gingen, hätten Probleme. »Wir hoffen inständig auf Regen, besonders in den Räumen mit sandigen Böden.« Nordrhein-Westfalen hat mit 18 000 Hektar deutschlan­dweit die größte Anbaufläch­e für Weihnachts­bäume.

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Foto: dpa/Jan Woitas Die Feuerwehr betankt in Serno mangels Löschwasse­r ihre Fahrzeuge mit Wasser aus dem Schwimmbad.

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