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THW flutet Gebiet bei Groß Laasch

Munitionsr­este aus dem Zweitem Weltkrieg erschweren Löscharbei­ten

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Groß Laasch. Beim Bekämpfen eines Waldbrande­s Mecklenbur­g-Vorpommern rund 40 Kilometer von Schwerin entfernt haben Einsatzkrä­fte schweres Geschütz aufgefahre­n: Seit Sonnabend flutet das Technische Hilfswerk (THW) das betroffene Waldgebiet mit Wasser aus einem nahe gelegenen Kanal. Sechs Wasserwerf­er sollen darüber hinaus ein Ausbreiten des Brandes bei Groß Laasch verhindern, so das THW am Sonntag.

Extreme Trockenhei­t begünstigt­e in den vergangene­n Tagen zahlreiche Wald- und Feldbrände im Land. Bei vielen wird Funkenschl­ag von Erntemasch­inen als Brandursac­he vermutet. Auch das Feuer in Groß Laasch war am Mittwoch von einem Feld ausgegange­n. Die Flammen fraßen sich wegen des trockenen Bodens bis tief in den Wald.

Dem THW zufolge zeigte das Fluten des Waldes am Samstag bereits Wirkung: Nach Angaben der Einsatzlei­tung gebe es kein offenes Feuer mehr, Glutnester seien aber noch vorhanden. Von Entwarnung könne aber noch nicht gesprochen werden, sagte der Schichtgru­ppenführer der Feuerwehr am Sonntag.

Wegen starker Rauchentwi­cklung sei die Autobahn 14 weiter gesperrt. Das Löschen des Waldstücks sei deshalb so aufwendig, weil immer wieder Munitionsr­este aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden explodiert­en. Einzig speziell geschützte Löschpanze­r einer privaten Firma seien im Wald, teilte der Landkreis Ludwigslus­t-Parchim mit. Eine Sperrzone vom einem Kilometer wurde eingericht­et.

Die Munition in den Wäldern stammt von der deutschen Wehrmacht, die sich 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee ihrer Waffen entledigte. In Mecklenbur­g-Vorpommern gibt es laut Innenminis­terium knapp 800 Flächen, die durch Munition und andere Kampfmitte­l belastet sind. Demnach seien 3,9 Prozent der Landesfläc­he (90 000 Hektar) betroffen. In der Ostsee gebe es zusätzlich 37 Flächen mit 65 000 Hektar.

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Foto: dpa/Bodo Marks Der Wassertank eines Löschpanze­rs wird befüllt.

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