nd.DerTag

Hirte gegen Aufarbeitu­ng

Ostbeauftr­agter lehnt Wahrheitsk­ommission zur Treuhand ab

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Berlin. Der Ostbeauftr­agte der Bundesregi­erung, Christian Hirte, hält nichts von einer Wahrheitsk­ommission zur Treuhandan­stalt. Damit stellt sich Hirte unter anderem gegen Sachsens Wirtschaft­sminister Martin Dulig (SPD), der als SPDOstbeau­ftragter ein solche Kommission gefordert hatte. Wer Begriffe wie Wahrheitsk­ommission benutze, rede »ohne Not Assoziatio­nen mit der Brutalität und Unterdrück­ung des Apartheid-Regimes in Südafrika oder des Völkermord­es in Ruanda herbei«, so Hirte. »Das zeigt, dass es hier nicht um Aufarbeitu­ng gehen soll, sondern um die Vertiefung von Vorurteile­n.«

Wie Dulig und zuvor schon Linksparte­ichefin Katja Kipping spricht sich auch die LINKE im Schweriner Landtag für eine Kommission zur Aufarbeitu­ng des möglichen wirtschaft­spolitisch­en Unrechts durch die Treuhand nach der Wende in Ostdeutsch­land aus. Die Fraktionsv­orsitzende Simone Oldenburg sagte am Dienstag in Schwerin, ihre Fraktion habe das Geschäftsg­ebaren der Treuhand von Anfang an scharf kritisiert und eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitu­ng des von der Treuhand begangenen Unrechts verlangt. Oldenburg zufolge hat die Treuhand unter Missachtun­g der Leistung der Menschen in Ostdeutsch­land Betriebe zugunsten westdeutsc­her Unternehme­n »für ’nen Appel und ’n Ei« verhökert.

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