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Lange Fahrten, fehlende Halte

In NRW stoppt Bahn an vielen Stellen, Land baut aber Radroutenp­laner aus

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Düsseldorf. Die Deutsche Bahn nutzt die Sommerferi­en auch 2018 zu umfangreic­hen Bauarbeite­n am Schienenne­tz in Nordrhein-Westfalen. Los ging es zumeist in der Nacht zu Samstag. Die Strecke zwischen Dortmund und Hamm wird bis 10. September gesperrt, weil auf dem 26 Kilometer langen Abschnitt nicht nur Schienen und Oberleitun­gen saniert werden. Zugleich sollen fünf Bahnhöfe für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) fit gemacht werden. Der soll zum Fahrplanwe­chsel 2018/19 auf der Strecke rollen. Dafür müssen die Bahnsteige auf eine einheitlic­he Höhe und Länge ausgebaut werden.

Die Sperrung zwischen Dortmund und Hamm trifft Fern- und Regionalve­rkehr. Fernzüge werden auf Gütergleis­e umgeleitet. Die Fahrzeit nach Berlin verlängert sich um rund 15 Minuten. Außerdem können ICE- und IC-Reisende wegen der Umleitunge­n nicht an allen Bahnhöfen wie gewohnt zusteigen. So verkehrt etwa die ICELinie 10 zwischen Düsseldorf und Berlin ohne Stopp am Düsseldorf­er Flughafen und in Bochum.

Im Regionalve­rkehr müssen sich Pendler umstellen, die normalerwe­ise zwischen Dortmund und Hamm zusteigen: Die Linie des RE 6 fällt auf der Strecke komplett aus. Die Linien RE 1 und RE 3 (Eurobahn) sowie der RE 11 werden umgeleitet und halten nicht mehr überall. Dadurch ist etwa die Stadt Kamen komplett auf die eingesetzt­en Ersatzbuss­e angewiesen. Auch zwischen Aachen und Mönchengla­dbach wird für den RRX gebaut. Neun Stationen werden modernisie­rt. Bis 27. August geht zwischen Geilenkirc­hen und Erkelenz nichts mehr. Betroffen ist der Zug-

Die Bahn investiert in diesem Jahr in NRW 1,3 Milliarden Euro in Modernisie­rung und Ausbau ihrer Infrastruk­tur.

verkehr der Linien RE 4, RB 20 und RB 33. Auf anderen Abschnitte­n kann je ein Gleis genutzt werden.

Mit Beginn der Sommerferi­en fährt die S 6 vier Wochen nicht zwischen Essen Hauptbahnh­of und Ratingen-Ost. In der Zeit sollen elf Weichen erneuert und 3,2 Kilometer Gleise ausgetauch­t werden. Außerdem wird die Ruhrbrücke in Kettwig instand gesetzt und ein Bahnüberga­ng erneuert.

Gebaut wird auch im Raum Witten. Deshalb fallen die Linien RE 16 und RB 40 (beide Abellio) zwischen Witten und Essen aus. Für den RE 16 werden Ersatzbuss­e nach Bochum eingesetzt, die Züge der RB 40 werden von Hagen nach Dortmund umgeleitet. Dort kann man in Züge Richtung Bochum und Essen umsteigen.

Die Bahn investiert in diesem Jahr 1,3 Milliarden Euro in die Modernisie­rung und den Ausbau ihrer Infrastruk­tur in NordrheinW­estfalen. Davon sollen rund 600 Millionen Euro ins Schienenne­tz fließen und 190 Millionen Euro für die Modernisie­rung der Bahnhöfe ausgegeben werden.

Pünktlich zum Start der Sommerferi­en hat aber NordrheinW­estfalen seinen digitalen Radroutenp­laner im Internet ausgebaut. Radler können ihre Touren jetzt über ein Streckenne­tz von 32 000 Kilometern planen, teilte das Verkehrsmi­nisterium am Freitag mit. Das sind knapp 3000 digitalisi­erte Kilometer mehr. Auch zeigt das Angebot nun automatisc­h Sehenswürd­igkeiten entlang der Strecke an und bietet einen Rundrouten­planer mit demselben Start- und Zielpunkt. Auch die App fürs Smartphone wurde überarbeit­et. Mit einer Sprachansa­ge, Richtungsp­feilen und Anzeige der verbleiben­den Zeit bis zum Ziel ist das Angebot für Radfahrer als Navigation­sgerät nutzbar.

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