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Abgeordnet­e fordern Parlaments­debatte über Down-Syndrom-Bluttest

- epd/nd

Berlin. Auf den Bundestag kommt eine Ethikdebat­te über Bluttests bei Schwangere­n zur Erkennung erkrankter Embryonen zu. Zehn Bundestags­abgeordnet­e von CDU/CSU, SPD, FDP, Linksparte­i und Grünen fordern in einem interfrakt­ionellen Positionsp­apier mit dem Titel »Vorgeburtl­iche Bluttests – wie weit wollen wir gehen?« eine Parlaments­debatte über Risiken und Nutzen der Methode, wie die »Bild am Sonntag« berichtet. Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU) und seine Amtskolleg­in Katrin Göring-Eckardt von den Grünen unterstütz­en laut Zeitungsbe­richt die Debatte und haben zugesagt, das Positionsp­apier mitzuzeich­nen. Derzeit prüft der Gemeinsame Bundesauss­chuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkas­sen, ob der Bluttest auf Trisomie 21 (Down-Syndrom) in den Leistungsk­atalog der gesetzlich­en Krankenver­sicherung aufgenomme­n und als Regelleist­ung bezahlt wird. Der Vize-Vorsitzend­er des Gesundheit­sausschuss­es und Präsident der Ärztekamme­r Nordrhein, Rudolf Henke (CDU), fordert eine gesamtgese­llschaftli­che Bewertung der Bluttest-Methode. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auch für andere genetische Abweichung­en Bluttests gibt«, sagte Henke der »Bild am Sonntag«. Er gehört ebenso wie die ehemalige Bundesgesu­ndheitsmin­isterin Ulla Schmidt (SPD) zu den Unterzeich­nern des Positionsp­apiers. Die Politikeri­n warnte, dass ein Test für alle Frauen die Einführung einer Reihenunte­rsuchung auf DownSyndro­m bedeute. Dies käme einer Aufforderu­ng gleich, »systematis­ch nach Menschen mit Down-Syndrom zu suchen, um eine Abtreibung zu ermögliche­n«.

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