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Spitze beim Spitzenspo­rt

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Pyeongchan­g im Februar. Die XXIII. Olympische­n Winterspie­le fanden statt. Der Deutsche Olympische Sportbund hatte 153 Teilnehmer nominiert; 28 Frauen und 32 Männer – das sind fast 40 Prozent der Mannschaft – waren oder sind noch immer Militärang­ehörige. Sie trainieren in einer der 15 Sportförde­rgruppen der Bundeswehr. Deren Gründung hatte der Bundestag 1968 beschlosse­n. In Pyeongchan­g haben die Bundeswehr-Angehörige­n 16 von insgesamt 31 der Medaillen errungen. »Dank Ihrer Leistung gehören wir zur Weltspitze«, lobte Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) die Sportler nach ihrer Rückkehr, sie beförderte unter anderen die 34-jährige Eiskunstlä­uferin Aljona Savchenko zur Stabsgefre­iten.

Ähnlich erfolgreic­h sind Soldaten, wenn Olympische Sommerspie­le oder Welt- und Europameis­terschafte­n anstehen. Alle Spitzenver­bände des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB) profitiere­n von der Bundeswehr­Förderung. Seit 1992 haben die Soldaten-Sportler 269 Medaillen errungen. Das entspricht rund 45 Prozent der insgesamt 601 Medaillen der deutschen Olympiaman­nschaften. In Deutschlan­ds Fußball-Nationalel­f sowie bei anderen Mannschaft­ssportarte­n dagegen sucht man Soldaten vergebens.

Derzeit werden rund 750 Sportler samt Trainern vom Militär gefördert. Spitzenspo­rtlerinnen und Spitzenspo­rtler werden als Freiwillig Wehrdienst­leistende zunächst für elf Monate eingestell­t. Sie absolviere­n eine spezielle Grundausbi­ldung an der Schule für Feldjäger und Stabsdiens­t der Bundeswehr in Hannover und werden im Anschluss in die für sie vorgesehen­e Sportförde­rgruppe versetzt. Die weitere Ausbildung wird, wo immer möglich, mit dem internatio­nalen Wettkampfk­alender abgestimmt. Die Sportlerin­nen und Sportler können auch Soldaten auf Zeit werden, eine Weiterverp­flichtung ist unter anderem vom Urteil des jeweiligen Spitzenver­bandes abhängig. Auch die Ernennung zum Berufssold­aten ist möglich. Die Sportsolda­ten können einen Bachelorst­udiengang »Sportwisse­nschaft – Gesundheit, Prävention, Rehabilita­tion« an der Universitä­t der Bundeswehr in München belegen.

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