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Millionen für Straßenaus­bau kassiert

Fünf Bürgerinit­iativen im Nordosten gegen Gebühr

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Schwerin. Die umstritten­en Straßenaus­baubeiträg­e summieren sich in Mecklenbur­g-Vorpommern jährlich auf mehrere Millionen Euro. Allein in diesem Jahr werden in den sechs größten Städten des Landes – Rostock, Schwerin, Neubranden­burg, Stralsund, Greifswald und Wismar – von den Grundstück­seigentüme­rn insgesamt 5,5 Millionen Euro verlangt. Dies geht aus der Antwort der SPD/CDU-Landesregi­erung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfr­aktion hervor, welche die Fraktion am Montag verbreitet­e.

Nächstes Jahr sollen in den genannten Städten 5,1 Millionen Euro von den Anliegern erlöst werden, weil die Straße an ihrem Grundstück grundhaft ausgebaut wird. 2016 waren es 3,4 Millionen Euro, im Jahr davor 2,9 Millionen und 2017 rund 1,1 Millionen Euro.

Auch kleinere Städte und Gemeinden holen sich Geld für den Straßenbau von den Anliegern: In diesem Jahr sind es den Angaben zufolge zum Beispiel in Bad Doberan 963 000 Euro, in Binz 860 983 Euro, in Waren (Müritz) 760 000 Euro und in Boizenburg 656 000 Euro. In Ribnitz-Damgarten wird mit 400 000 Euro gerechnet, in Ludwigslus­t mit 307 000 Euro, in Lübz mit 239 700 Euro und im rund 1000 Einwohner zählenden Dorf Groß Laasch bei Ludwigslus­t mit 270 000 Euro.

Fünf Bürgerinit­iativen verlangen aktuell im Nordosten die Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e, darunter die landesweit­e Volksiniti­ative »Faire Straße«. Die Initiatore­n haben bisher mehr als 33 000 Unterschri­ften gesammelt. In Mecklenbur­g-Vorpommern müssen die Kommunen über die Straßenbau­beiträge bis zu 75 Prozent der Kosten von den Anliegern verlangen – Die Rechnungen erreiche schnell eine Höhe von mehreren tausend Euro, vereinzelt sind es einige 10 000 Euro. Das führt immer wieder für Unmut.

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