Wie teure Anschlussfinanzierung verhindern?
Wir haben unsere Immobilie zu Zeiten niedriger Zinsen finanziert. Jetzt machen wir uns hinsichtlich der Abzahlung Sorgen über Zinsschwankungen, weil die Zinsen steigen könnten. Wie sichern wir heute, dass wir nicht morgen viel teurer refinanzieren müssen? Wie kann man eine teure Anschlussfinanzierung verhindern? Horst K., Brandenburg
Antwort gibt Dr. Eckehard Schulz, Experte von ERGO:
Wer sich frühzeitig um eine Anschlussfinanzierung kümmert, kann sich die guten Konditionen von heute – sprich die günstigen Zinsen – sichern und so die finanzielle Belastung seiner Immobilienfinanzierung insgesamt reduzieren.
Für eine Anschlussfinanzierung gibt es zwei Möglichkeiten: Die Ablösung durch ein neues Darlehen beim gleichen Darlehensgeber, die Prolongation, oder eine Umschuldung. Bei letzterem übernimmt ein anderer Gläubiger die weitere Finanzierung.
Um sich die niedrigen Zinsen von heute zu sichern, empfiehlt sich in beiden Fällen ein Forward-Darlehen. Dabei erhält der Darlehensnehmer die vereinbarte Summe nach einer bestimmten Vorlaufzeit, auch Forward-Periode genannt. Möglich sind bis zu vier Jahre nach Ver- tragsabschluss. So können sich Betroffene gegen steigende Marktzinsen absichern.
Das Gute: Während der Forward-Periode fallen keine Darlehens- oder Bereitstellungszinsen an. Allerdings erhebt der Darlehensgeber während der Darlehenslaufzeit einen geringen Zinsaufschlag auf den aktuellen Marktzins. Bei einer zehnjährigen Zinsbindung und einer ForwardPeriode von 30 Monaten kann ein Aufschlag von 0,18 bis 0,36 Prozent dazukommen.
Mein Tipp: Wichtig ist, sich rechtzeitig beraten zu lassen und zu prüfen, ob sich ein Wechsel zu einem anderen Darlehensgeber gegebenenfalls lohnt.