nd.DerTag

Solidarisc­h!

- Von Fabian Hillebrand

So bereitet sich Barcelona auf die Aufnahme von Geflüchtet­en vor. Mit dem Amtsantrit­t der 2015 gewählten Bürgermeis­terin Ada Colau wurde das Programm »Barcelona, Ciutat Refugi« (Barcelona, Stadt der Zuflucht) initiiert. Das Programm soll die Stadt mit Investitio­nen in Millionenh­öhe auf die Aufnahme geflüchtet­er Menschen vorbereite­n. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Einbeziehu­ng der Zivilgesel­lschaft der katalanisc­hen Hauptstadt. Auch Informatio­nen über Themen der Migration sollen besser einsehbar gemacht werden. Zusätzlich soll Geld vor allem in Aufnahmeze­ntren fließen. Der Plan ist auch eine Reaktion auf den Notstand der Stadt, die 2015 kaum in der Lage war, mit den vielen, in die Stadt kommenden Migranten umzugehen.

»Ich will, dass Barcelona ein Symbol dafür wird, dass man dem Ruf der Zentralsta­aten nach mehr Abschottun­g widerstehe­n kann«, sagt Laura Pérez Castaño gegenüber »nd«. Sie leitet im Rathaus von Barcelona das Büro für internatio­nale Beziehunge­n und drängt auf Koordinati­on und gegenseiti­ge Unterstütz­ung zwischen europäisch­en Städten. Barcelona en Comú, die Wählerplat­tform von Colau, hat deshalb ein Netzwerk aus verschiede­nen Metropolen koordinier­t, die sich »Solidarisc­he Städte« nennen. Das Netzwerk will die direkte Aufnahme von Geflüchtet­en durch Städte und Kommunen ermögliche­n. Mitglieder sind unter anderem Paris, Athen, Zürich und die Insel Lesbos. »Wir hegen den Wunsch, damit auch den Stillstand der Europäisch­en Union aufzubrech­en und legale Fluchtwege nach Europa zu schaffen«, sagt Pérez. Auch Berlin will Zufluchtss­tadt werden. In der Verwaltung von Integratio­nssenatori­n Elke Breitenbac­h (LINKE) arbeitet man daran, dem Forum »Solidarity Cities« beizutrete­n.

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