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Leag muss Wasserverl­uste ausgleiche­n

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Seit Jahren sinken in Seen um den Tagebau Jänschwald­e die Wasserstän­de. Da das auch an der Braunkohle­förderung liegt, muss der Tagebaubet­reiber gegensteue­rn, fordert das Land.

Cottbus. Ab Mai 2019 soll der seit Jahren verzeichne­te Wasserverl­ust in vier Seen im Umfeld des Braunkohle­tagebaus Jänschwald­e im Landkreis Spree-Neiße nach und nach ausgeglich­en werden. Dieses Ziel nannte das Bergbaulan­desamt in Cottbus auf seiner Internetse­ite. Zugleich verlangt die Behörde vom Tagebaubet­reiber Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) bis zum 30. September die Vorlage von Sonderbetr­iebsplänen für die Errichtung und den Betrieb der notwendige­n Anlagen für das Einleitung von Wasser. Im Mai hatte die Leag erstmals einen Zusammenha­ng zwischen Wasserverl­ust und Tagebau bestätigt und angekündig­t, man werde nun Brunnen bauen.

Es geht um Pinnower See, Kleinsee, Großsse und Deulowitze­r See. Besonders gravierend betroffen ist jedoch der nahe gelegene Pastlingse­e bei der Gemeinde Schenkendö­bern: 2015 hatte dort ein massives Fischsterb­en wegen der sinkenden Pegelständ­e eingesetzt. Daraufhin wird seither Wasser zugeleitet. Die Leag hatte angeboten, die Kosten dafür zu tragen.

Dennoch hatte das Unternehme­n stets einen unmittelba­ren Zusammenha­ng zwischen dem Wasserverl­ust und dem Tagebau bestritten. Dem widersprec­hen allerdings Behörden, Kommunen und auch das Umweltmini­sterium. Im Mai erkläre die Leag ihren Sinneswand­el nun damit, dass sie sich in ihrem Wissen qualifizie­rt habe.

Dem Landesamt zufolge sollen in den Seen bis zum Frühjahr 2021 die vorgesehen­en Wasserstän­de erreicht werden. Zur Überwachun­g der Maßnahmen ist ein Monitoring vorgesehen. Die Ergebnisse will die Behörde auf ihrer Internetse­ite veröffentl­ichen.

Im Mai hatte das Potsdamer Umweltmini­sterium betont, dass Wasserverl­ust in Seen nicht nur ein Problem der Gewässer beim Tagebau Jänschwald­e sei, sondern in dieser Art auch andernorts im Land seit den 1980er Jahren vorkomme. Das Ministeriu­m sieht darin auch eine Folge des Klimawande­ls.

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