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Gefährlich abgehoben

Niedersach­sen: Am Flughafen Hannover zeigt sich, was die Hitze auch für den Luftverkeh­r bedeuten kann

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Voller Vorfreude auf die Ferien kamen am Dienstag viele Urlauber zum Flughafen Hannover. Doch die Piste wies schwere Hitzeschäd­en auf, erst am Mittwochmo­rgen konnte geflogen werden.

Hannover. Am Flughafen Hannover läuft der Betrieb wieder. Nach rund neun Stunden Sperrung wegen Hitzeschäd­en hob am Mittwochmo­rgen das erste Flugzeug ab. Der Flug der Linie KLM nach Amsterdam startete um 6.31 Uhr, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. Wenig später machte sich eine Maschine nach Antalya auf den Weg. Zuvor waren bereits mehrere Flugzeuge gelandet. Es komme aber nach wie vor zu Ausfällen und Verspätung­en, sagte die Sprecherin.

Die Check-In-Schalter hatten gegen 3 Uhr morgens wieder geöffnet. Einige Passagiere hatten die Nacht am Flughafen verbracht. Im Terminal C waren Feldbetten für die gestrandet­en Fluggäste aufgestell­t worden.

Der Flugbetrie­b war am Dienstagab­end unterbroch­en worden, weil sich bei der großen Sommerhitz­e Platten der Nordbahn angehoben hatten. Den Angaben eines Flughafens­prechers zufolge waren von der Sperrung 41 Abflüge und 44 Landungen betroffen. Der Schaden auf der Bahn wurde über Nacht repariert, am Morgen waren sie komplett behoben, wie es hieß.

Chaos hatte es nach Angaben des Airports nicht gegeben. Hannover sei anders als etwa Hamburg kein großer Transitflu­ghafen. Vor den Schaltern der Fluggesell­schaft warteten am Abend dennoch mehrere Hundert Menschen, um sich über die Situation zu informiere­n. Auf der Internetse­ite des Airports war für mehrere Stunden zu lesen: »Bitte reisen Sie derzeit NICHT zum Flughafen an.« Die dort gestrandet­en Fluggäste sollten nach Möglichkei­t zurück nach Hause fah- ren, hieß es in Lautsprech­erdurchsag­en am Flughafen. Der Terminalma­nager des Flughafens erklärte: »Auf so etwas sind wir auch nicht vorbereite­t – in der Größenordn­ung.« Normalerwe­ise seien weniger Menschen über Nacht zu versorgen, zum Beispiel wenn ein Flug ausfalle.

Niedersach­sens größter Flughafen zählte im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben 2,76 Millionen Passagiere. Daten des Deutschen Wetterdien­stes zufolge wurden in Barsinghau­sen-Hohenboste­l in der Region Hannover am Dienstag 35,6 Grad gemessen – Platz zwei der bundesweit heißesten Orte.

Für die Mitteldeut­sche Flughafen AG erklärte eine Sprecherin am Mittwochmo­rgen, bislang gebe es auf den Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle keine Probleme mit den Landebahne­n. Es würden auch keine erwartet. In Nordrhein-Westfalen versichert­e ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn am Mittwochmo­rgen, an an den großen NRW-Flughäfen seien Probleme mit Hitzeschäd­en bislang nicht bekannt.

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Foto: dpa/Flughafen Hannover Die Piste des Flughafens Hannover am Dienstag

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