nd.DerTag

Zeit und Geld für »an.schläge«

- Samuela Nickel über Antifemini­smus von Regierungs­seite

Von Stammtisch­pöbeleien zu Regierungs­parteien: Im schwarz-blauen Österreich ist zu sehen, wie Rechte in der Regierung konkret wirken. Erst einmal werden kritische Medien angegriffe­n – dann werden vom österreich­ischen Familienmi­nisterium die staatliche­n Fördermitt­el für feministis­che Projekte gekürzt: Mit der Begründung von Seiten des Ministeriu­ms, dass der neue zu fördernde Themenschw­erpunkt nun Gewalt gegen Frauen sei. Rechte in FPÖ und ÖVP instrument­alisieren vermeintli­ch feministis­che Forderunge­n für ihre politische­n Zwecke: Sogenannte­r Gewaltschu­tz ist nur Thema, wenn Gewalt von angebliche­n Migranten ausgeht, denen auch gleich »Werteschul­ungen« verpasst werden sollen.

Die Fördermitt­elkürzunge­n kommen für viele Initiative­n einem faktischen Ende gleich: Dem autonomen Zentrum von und für Migrantinn­en, »Maiz«, werden 42 000 Euro gestrichen. Auch das radikalfem­inistische­n Magazin »an.schläge« erhält für das nächste Jahr keine Förderunge­n mehr. 2018 ist das Jubiläumsj­ahr der seit 35 Jahren erscheinen­den und intersekti­onal arbeitende­n Zeitschrif­t – die steigende Abozahlen verzeichne­n kann und mehrfach ausgezeich­net wurde. Jetzt ruft die Zeitschrif­t auf, Soli-Abos abzuschlie­ßen – um von den Fördermitt­el einer rechten, antifemini­stischen Regierung unabhängig zu sein.

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