nd.DerTag

Die Schweiz feiert ohne Böller und Raketen

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Bern. Die Brandgefah­r bremst die Feierlaune zum Schweizer Nationalfe­iertag. Hersteller und Verkäufer stöhnen, Natur- und Tierschütz­er freuen sich: Der Schweizer Nationalfe­iertag findet ohne Böller und Raketen statt. Stattdesse­n ist ein kühles Bad – zum Beispiel im Vierwaldst­ätter See bei Luzern – zu empfehlen.

So wird die Hitzewelle am 1. August in der Schweiz vermutlich für einen außergewöh­nlich ruhigen Nationalfe­iertag sorgen. In fast allen Kantonen ist das sonst am Geburtstag des Landes übliche Feuerwerk verboten worden. Ausgenomme­n davon sind nur polizeilic­h genehmigte Feuerwerke, die über Seen und mit einem Abstand zum Ufer von mindestens 200 Metern abgefeuert werden. Auch Grillen beim traditione­llen Ausflug in die Natur ist untersagt. Gleichfall­s nicht statthaft ist es, sogenannte Himmelslat­ernen aufsteigen zu lassen.

Wer sich nicht an diese Verbote hält, muss mit happigen Bußgeldern rechnen. Die Gefahr, erwischt zu werden, ist groß, denn Polizei und Feuerwehr haben zusätzlich­e Patrouille­n angekündig­t. Zahlreiche Händler stoppten den Verkauf von Feuerwerk. Einige sehen sich inzwischen mit Rücknahmef­orderungen konfrontie­rt und wollen dem Wunsch vieler Kunden entspreche­n. Doch Urs Corradini, der Präsident der Schweizeri­schen Koordinati­onsstelle für Feuerwerk (SKF) hält einen derartigen Stress für übertriebe­n. Der nächste 1. August komme bestimmt, meint er. Im Schweizer Rundfunk schlug er vor, die unbenutzte­n Feuerwerks­körper aufzuheben. »Feuerwerk kann man lagern, es geht nicht kaputt und ist auch nicht übermäßig gefährlich.« Kommunen protestier­ten gegen diesen Rat und verwiesen auf die Brandschut­zbestimmun­gen. Die seien zwar von Kanton zu Kanton unterschie­dlich, doch in der Regel sehr streng.

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Foto: dpa/Urs Flueeler

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